Erschienen in:
15.09.2020 | Zirkumzision | Übersichten
Penile Paraffinome – therapeutische Strategien
verfasst von:
Dr. med. J. Rosellen, FEBU, FECSM, M. Pflüger, A. Bach, J. Steffens, J. Kranz
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 11/2020
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Zusammenfassung
Hintergrund
Penile Paraffinome sind Folge einer Injektion von Mineralölen zur Augmentation. Als Folge der Fremdkörperreaktion kommt es hiernach regelhaft zu lokalen Komplikationen, welche eine plastisch-rekonstruktive Intervention erfordern. In unserer Klinik wurden im Zeitraum von 20 Jahren 8 Fälle operativ versorgt.
Ziel der Arbeit
Die operativen Therapieoptionen bei penilen Paraffinomen sowie deren Indikation und möglichen Komplikationen werden im Rahmen dieses Manuskriptes systematisch dargestellt.
Material und Methoden
Wir führten eine Recherche der themenrelevanten Literatur durch und analysierten die Daten unseres eigenen Patientenguts. Insgesamt stellten sich seit 1999 8 Patienten mit einem Lipogranulom zur operativen Behandlung im St.-Antonius Hospital in Eschweiler vor.
Ergebnisse
Die Wahl des plastisch-rekonstruktiven Verfahrens ist abhängig vom Ausmaß des Paraffinoms. Bei einem isolierten Befall der Vorhaut ist eine radikale Zirkumzision zielführend, bei einer Ausdehnung auf die Penisschafthaut erfolgt nach der Resektion eine plastische Defektdeckung mit Spalt- oder Vollhaut oder einer skrotalen Lappenplastik. Bei koinzidenten komplexen Pathologien wie einer Harnröhrenfistel kommen zusätzliche rekonstruktive Verfahren zur Anwendung.
Schlussfolgerung
Zur Erzielung eines bestmöglichen kosmetischen und funktionellen Resultats muss der Operateur ein breites Spektrum an plastisch-rekonstruktiven Techniken beherrschen. In ausgewählten komplexen Fällen kann ein interdisziplinäres Vorgehen zwischen Urologen und plastischen Chirurgen notwendig sein.