Erschienen in:
03.09.2018 | Psychoanalyse | Schwerpunkt: Psychodynamische Kompetenzen – Originalarbeit
Zu den Rahmenbedingungen „guter Praxis“
Über die Bedeutung des Modells psychoanalytischer Kompetenzen für die Ausbildung
verfasst von:
Dr. med. Herbert Will
Erschienen in:
Forum der Psychoanalyse
|
Ausgabe 3/2018
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Zusammenfassung
Der Autor stellt das Kompetenzen-Modell als Gegenstück zur Individualisierung der Psychoanalyse vor, wie sie die Ausbildung heute prägt. Er erläutert den damit verbundenen Perspektivwechsel von den Inhalten „guter Praxis“ auf die Rahmenbedingungen der Arbeit „guter Analytiker“. Damit meint er die äußeren und inneren Bedingungen, die qualitätvolles psychoanalytisches Arbeiten ermöglichen und die durch die professionellen Kompetenzen der Analytiker – ihre fachbezogenen Fähigkeiten und Fertigkeiten – angezeigt werden. Er präsentiert zwei Modelle psychoanalytischer Kompetenzen, und zwar das der australischen Gesellschaft, das Ken Israelstam veröffentlicht hat, und das von ihm selbst erarbeitete, das im Zusammenarbeit mit einer Gruppe von Supervisoren entstand. Schließlich diskutiert er einige Vorteile des Kompetenzen-Modells: seine Transparenz, Nachvollziehbarkeit, Lehrbarkeit und Unvollkommenheit, die eigenes Denken anzuregen vermögen. Gerade damit kann es den Ausbildungskandidaten Orientierung und Zuversicht geben, auf deren Hintergrund sie ihre eigene psychoanalytische Stimme entwickeln können.