Erschienen in:
01.11.2014 | Leitthema
Zusätzliche Verfahren zur Verbesserung der Implantationsrate
verfasst von:
PD Dr. A.P. Hess, D.M. Baston-Büst, A. Schanz
Erschienen in:
Gynäkologische Endokrinologie
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Ausgabe 4/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Frage nach zusätzlichen Verfahren zur Verbesserung der individuellen Schwangerschaftswahrscheinlichkeit entsteht auf Patientenseite oft nach dem ersten frustranen Behandlungszyklus. In diesem Zusammenhang können sowohl vonseiten der Patienten als auch vonseiten des Behandlungszentrums Optimierungen erfolgen, die zur Erhöhung der Schwangerschaftsrate beitragen.
Methoden
Eine Synchronisierung von Endometrium und zu transferierendem Embryo ist von hoher Wichtigkeit. Bekannt ist, dass durch die hormonelle Stimulation im Rahmen der Kinderwunschbehandlung das Endometrium schneller reift, sodass das geeignete Zeitfenster zur regelrechten Implantation ggf. bereits vor dem Transfer überschritten wird. Eine Möglichkeit zur Verlangsamung der Reifungsvorgänge bzw. zur Erfassung des Implantationsfensters mittels „endometrial receptivity assay“ (ERA®) stellt die gezielte oberflächliche Verletzung des Endometriums mittels Pipelle®-Katheter dar. Im Bereich der „Omics“-Technologie, zu der auch der ERA® gehört, wird ebenfalls versucht, durch Analysen von z. B. Uterussekret, die individuellen Chancen der Patientin über Erhebung der Protein- bzw. Fettbestandteile zur Festlegung des individuellen Transferzeitpunkts zu optimieren. Auf Laborseite geht der Trend in Richtung ungestörte und stressfreie Kultivierung der Embryonen unter Anpassung des Sauerstoffpartialdrucks ähnlich der In-vivo-Situation. Eine zusätzliche Neuerung ist die Videographie, die die stressfreie Kultur durch Wegfall der konventionellen Mikroskopiertechnik mit mehrfacher Entnahme und Wiedereinstellen der Embryonen in den Inkubator unterstützt. Das Paar selbst kann durch Änderung nachteiliger Lebensstilfaktoren zur Verbesserung der Schwangerschaftschance beitragen.