Erschienen in:
01.09.2002 | Kasuistik
41-jähriger Patient mit unklarem Fieber und Bakteriämie mit Actinobacillus actinomycetemcomitans
verfasst von:
Dr. S. Rosenkranz, K. Töpelt, H. Seifert, E. Erdmann, G. Fätkenheuer
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 9/2002
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Zusammenfassung
Ein 41-jähriger Patient stellte sich mit seit 5 Monaten bestehendem Fieber unklarer Genese vor. Die primär eingeleitete Diagnostik ergab keinen Hinweis auf einen infektiösen Fokus. Erst nach einer Latenzzeit von 13 Tagen gelang der kulturelle Nachweis von Actinobacillus actinomycetemcomitans, der zu den sog. HACEK-Erregern zählt. Nach den DUKE-Kriterien war bei diesem Patienten auch bei negativer transösophagealer Echokardiographie (TEE) von einer infektiösen Endokarditis auszugehen. Die Sensitivität der TEE zur Diagnostik der infektiösen Endokarditis liegt zwischen 86 und 94%. Ein als mögliche Eintrittspforte fungierender infizierter Zahn wurde extrahiert, und der Patient wurde gemäß den Empfehlungen von AHA und ACC über 5 Wochen i.v.-antibiotisch behandelt. Anschließend trat kein Fieber mehr auf, der weitere Verlauf war komplikationslos. Auch bei negativer TEE sollte die Diagnose "infektiöse Endokarditis" nicht verworfen werden und Blutkulturen bis zu 30 Tagen bebrütet werden.