Zusammenfassung
Abnorme Gewohnheiten und Störungen der Impulskontrolle (ICD-10: F63) umfassen eine heterogene Gruppe von Störungen, bei denen bestimmten unkontrollierbaren Impulsen wiederholt Handlungen folgen, die für den Betroffenen und / oder für andere Personen potenziell schädlich sind; darunter pathologisches Spielen, pathologische Brandstiftung (Pyromanie), pathologisches Stehlen (Kleptomanie) sowie die Trichotillomanie. Pathologisches Spielen (Glücksspiele) ist wahrscheinlich die häufigste Impulskontrollstörung. Ätiologisch sind v. a. Lernprozesse, Persönlichkeitsfaktoren (z. B. Impulsivität, »sensation seeking«) und neurobiologische Risikofaktoren (verminderte Aktivität des serotonergen sowie dopaminergen Systems, Funktionsstörung frontaler Hirnregionen) relevant. Therapeutisch kommen insbesondere Techniken der kognitiven Verhaltenstherapie zum Einsatz, soziotherapeutische Maßnahmen sowie ergänzend Psychopharmakotherapie, bevorzugt mit selektiven Serotoninwiederaufnahmehemmern (SSRI).