Abb. 1
Eine 50-jährige Patientin stellte sich in einer Hals-Nasen-Ohren-Klinik mit dem Verdacht auf ein Malignom mit Knochenarrosion im Gehörgang vor. Eingesandt wurden verschiedene, teils fragmentierte Proben mit der Angabe einer „Raumforderung/Tumor Gehörgangsdach bis Trommelfell links“ von Lokalisationen der Gehörgangswand, des Mastoids und des Attikraums tympanal. Histologisch zeigten sich subepidermale Infiltrate eines überwiegend solide, teils kribriform und tubulär wachsenden Tumors mit basophiler Matrix (a) und prominenter Infiltration der Perineuralscheiden (b, Pfeilmarkierungen). Der Tumor hatte biphasischen Charakter mit einer epithelialen, CK7-positiven (c) und einer myoepithelialen, p40-positiven Komponente (d). Entsprechend der histomorphologischen und immunhistochemischen Ergebnisse wurde ein adenoid-zystisches Karzinom der Zeruminaldrüsen des äußeren Gehörgangs diagnostiziert. Im Allgemeinen treten adenoid-zystische Karzinome vor allem in den großen (60 %) und kleinen (30 %) Speicheldrüsen auf, bevorzugt in der Gl. parotis, der Gl. submandibularis und kleineren palatinalen Speicheldrüsen. Typische Malignome der Zeruminaldrüsen sind neben dem adenoid-zystischen Karzinom das Adenokarzinom sowie das mukoepidermoide Karzinom