Ein Drittel aller Ärztinnen und Ärzte „verschreibt“ Apps, und etwa ein Viertel aller Frauen verwendet sie. Von weltweit über 200.000 solcher Apps sind etwas weniger als 5000 deutschsprachig. Für die allermeisten therapeutischen Apps ist keine Wirksamkeit belegt. Musik-Apps jedoch können erwiesenermaßen Angst und Schmerzen lindern. Auch zur Behandlung von Depression und Angstzuständen gibt es erste Apps mit belegter Wirksamkeit; weitere, sich an bestehenden, erfolgreichen Computeranwendungen orientierende sind zu erwarten. In den Bereichen Bewegung, Ernährung und Gewichtskontrolle wurden selten signifikante Effekte gemessen, wenn, dann meist bescheidene. Die am meisten erfolgversprechende Therapie kombiniert einen Podcast mit einer App, die zum Hören des Podcasts motiviert. Diagnostische Apps sind in ihrem therapeutischen Nutzen limitiert, da aus rechtlichen Gründen immer empfohlen wird, einen Arzt/eine Ärztin zu konsultieren, Fragen also per App nicht abschließend beantwortet werden. Als Informationsquelle können sie jedoch hilfreich sein. Die Genauigkeit von Symptom-Checker-Apps erhöht sich, wenn die Nutzerinnen nach Symptomen und nicht nach Diagnosen suchen.