Erschienen in:
01.03.2011 | Leitthema
Akutes Nierenversagen
Pathophysiologie und Klinik
verfasst von:
PD Dr. T. Feldkamp, A. Bienholz, A. Kribben
Erschienen in:
Die Nephrologie
|
Ausgabe 2/2011
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Zusammenfassung
Das akute Nierenversagen (ANV) ist ein klinisches Syndrom, dessen Genese ein äußerst weites und heterogenes Ursachenspektrum umfasst. Dabei sind das prärenale und das renale ischämisch-toxische akute Nierenversagen am häufigsten. Das prärenale ANV ist durch eine schnelle Reversibilität gekennzeichnet, wenn die Vorgänge, die zu ihrer Auslösung geführt haben, behoben werden können. Die pathophysiologischen Vorgänge beim ischämisch-toxischen ANV sind komplex, wobei eine Diskrepanz zwischen den milden histologischen und den gravierenden funktionellen Auswirkungen besteht. Dies wird durch experimentelle Daten gestützt, die bei der Hypoxie-induzierten Schädigung des proximalen Tubulus ein hohes energetisches Defizit bei erhaltener struktureller Integrität zeigen. Die mit dem energetischen Defizit einhergehende ATP-Depletion führt durch Störung der tubulären Transportvorgänge, Zerstörung des Zytoskeletts und Bildung von Sauerstoffradikalen zur Nierenschädigung. Zudem sind vaskuläre Veränderungen und eine Aktivierung des angeborenen Immunsystems an der Nierenschädigung im Rahmen des ANV beteiligt. Die Klinik des ANV ist unspezifisch und meist durch Komplikationen charakterisiert.