Erschienen in:
09.08.2022 | Akutes respiratorisches Distress-Syndrom | Preisträger der DGIIN
Intrakranielle Blutungen unter extrakorporaler Membranoxygenierung
Unterschiede zwischen COVID-19 und anderen viralen akuten respiratorischen Distress-Syndromen
verfasst von:
Dr. med. Benjamin Seeliger
Erschienen in:
Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin
|
Ausgabe 6/2022
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Auszug
Seit dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie hat die Bedeutung der extrakorporalen Membranoxygenierung (ECMO) erneut einen Aufschwung erlebt, wobei insbesondere anfänglich der Nutzen der ECMO aus Sorge um vermehrte Komplikationen diskutiert wurde. Mehrere Studien zeigten, dass COVID-19 nicht nur ein ARDS verursachen kann, sondern auch als Multisystemerkrankung auftritt. Diese ist mit einer systemischen Gefäßentzündung (
Endothelialitis) assoziiert und geht mit einer neuartigen Koagulopathie einher [
1]. Insbesondere anfänglich wurde über vermehrte makrovaskuläre Komplikationen wie Lungenembolien und Thrombosen berichtet. Dies führte zur Empfehlung einer intensivierten Antikoagulation unter ECMO-Unterstützung [
8]. Andererseits steigert dies auch das Risiko von Blutungen. Vorherige Studien berichteten bereits über eine erhöhte Inzidenz von intrakraniellen Blutungen (ICB) bei COVID-19-Patienten an venovenöser (VV) ECMO zwischen 12 und 20 % [
3], während in der vor der COVID-19-Pandemie durchgeführten EOLIA-Studie ICB in lediglich 2 % der Fälle auftraten [
2]. …