Erschienen in:
27.03.2020 | Psychoanalyse | Neu gelesen
Alfred Schöpf (1977) „Die psychoanalytische Kritik Freuds am Philosophieren“
verfasst von:
Dr. med. Andreas P. Herrmann
Erschienen in:
Forum der Psychoanalyse
|
Ausgabe 2/2020
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Auszug
Obwohl Freud der Philosophie eher skeptisch gegenüberstand, hat er sich an verschiedenen Stellen seines Werkes auf Philosophen wie beispielsweise Kant, Schopenhauer oder Nietzsche bezogen. Heute sehen viele Psychoanalytiker diese Bezüge als lediglich historisch an, auch wenn dabei wichtige erkenntnistheoretische und wissenschaftshistorische Fragestellungen berührt wurden, die bis in die Gegenwart hinein diskutiert werden (zum Beispiel Gödde und Zirfas
2016). Um sich der spannungsvollen Beziehung zwischen Psychoanalyse und Philosophie anzunähern, ist die Frage, worin Freuds Kritik am Philosophieren besteht, von besonderem Interesse. Nachdem Freud in verschiedenen Arbeiten nur vereinzelt dazu Stellung genommen hat, ist es das Verdienst Alfred Schöpfs, Freuds grundlegende Kritik am Philosophieren sorgfältig herausgearbeitet und systematisch nachvollzogen zu haben. Diese Argumentation heute wieder zur Kenntnis zu nehmen, zeigt, wie bedeutsam sie war, und welche tiefgreifenden Veränderungen damit verbunden sind. …