Erschienen in:
01.09.2021 | Allergenspezifische Immuntherapie | Einführung zum Thema
Allergen-Immuntherapie
verfasst von:
Prof. Dr. R. Treudler, Prof. Dr. W. Pfützner
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 9/2021
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Auszug
110 – 35 – 1 – auf diese Formel lässt sich das aktuelle Jubiläum der Allergen-Immuntherapie (AIT), auch als spezifische Immuntherapie oder Hyposensibilisierung bezeichnet, bringen. Vor 110 Jahren berichtete Noon erstmals über den Erfolg eines neuen Verfahrens, der subkutanen Injektion von Gräserpollenextrakt, zur Behandlung der Pollenallergie [
1]. Die sublinguale Therapie wurde 1986 (vor 35 Jahren) von Scadding und Brostoff zur Behandlung der Hausstaubmilbenallergie aus der Taufe gehoben [
2], und vor einem Jahr hat sich der jüngste Spross zur Familie der zugelassenen Applikationsformen der AIT hinzugesellt, die orale Immuntherapie zur Anwendung bei Erdnussallergie [
3]. Diese Zahlenkombination beschreibt somit in kurzer, prägnanter Form die Erfolgsgeschichte eines Verfahrens, das in seiner Anwendung simpel und komplex zugleich ist. Simpel, weil es dem einfachen Prinzip folgt, eine allergische Überempfindlichkeit durch repetitive längerfristige Gaben der auslösenden Substanz wieder in eine Toleranz zu überführen. Komplex, weil die hierfür verantwortlichen Immunmechanismen verschiedene humorale und zelluläre Parameter umfassen, deren Zusammenspiel bei der Wiederherstellung von Toleranz immer noch nicht umfassend verstanden ist. …