Erschienen in:
10.12.2016 | Allergenspezifische Immuntherapie | Pharmaforum
Mehrfachallergiker: „aktives Placebo“ macht Schluss mit dem Studiendilemma
verfasst von:
Dr. Ulrike Wepner
Erschienen in:
Allergo Journal
|
Ausgabe 8/2016
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Auszug
In klinischen Studien zur spezifischen Immuntherapie (SIT) werden bisher überwiegend monosensibilisierte Patienten eingeschlossen, obwohl Allergien auf nur ein Inhalationsallergen im Behandlungsalltag eher selten sind. Eine multizentrische deutsche Studie ging jetzt einen neuen Weg ohne herkömmliche Placebokontrolle [Wagenmann M et al. Allergo J Int 2016;25: 170]. In der randomisierten Doppelblindstudie wurden 94 Doppelallergiker, die unter einer allergischen Rhinitis auf Gräser- und Birkenpollen litten, präsaisonal und während der Pollensaison entweder mit einem Gräser- oder mit einem Birkenpollenallergoid (Allergovit®) behandelt. Nach neun Monaten subkutaner SIT überprüfte man den Therapieerfolg in der Provokationskammer. Dabei fand sich die erwartete hohe Wirksamkeit des Gräserpollen- beziehungsweise Birkenpollenallergoids auf die aktiv behandelte Allergie. Der totale nasale Symptomscore (TNSS) war gegenüber dem Ausgangswert signifikant um 41,7 % beziehungsweise 38,2 % zurückgegangen (p < 0,0001). Bei Provokation mit der anderen Pollenart zeigte sich darüber hinaus ein unspezifischer Effekt des eingesetzten Allergoids, der allerdings deutlich geringer ausfiel. Dr. Petra Zieglmayer, Wien, sprach von einem Downregulationseffekt, denn messbare immunologische Effekte auf die IgG4-Spiegel wurden nur für die aktiv behandelte Allergie erzielt. …