Erschienen in:
19.12.2022 | Anästhetika | Leitthema
Status epilepticus – Detektion und Behandlung auf der Intensivstation
verfasst von:
Caroline Reindl, Dominik Madžar, Hajo M. Hamer
Erschienen in:
Der Nervenarzt
|
Ausgabe 2/2023
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Der Status epilepticus äußert sich in anhaltenden oder sich wiederholenden Anfällen, die ohne eine erfolgreiche Behandlung zu neuronalen Schäden, neurologischen Defiziten und zum Versterben des Patienten führen können. Während ein Status epilepticus mit motorischen Symptomen in der Regel klinisch diagnostiziert werden kann, wird der nonkonvulsive Status epilepticus häufig aufgrund der wenig eindeutigen Semiologie klinisch übersehen, sodass eine elektroenzephalographische (EEG-)Aufzeichnung benötigt wird. Die Therapie des Status epilepticus erfolgt in vier Behandlungsstufen, wobei spätestens ab der dritten Stufe ein schwierig zu behandelnder Status epilepticus vorliegt und eine intensivmedizinische Betreuung des Patienten nötig ist. Für den Behandlungserfolg sind eine zeitgerechte Therapieinitiierung und eine ausreichende Dosierung der antikonvulsiven Medikamente entscheidend. Für die „späten“ Behandlungsstufen liegt eine geringe Evidenz vor. Durch intensivmedizinische Maßnahmen besteht die Gefahr prognoseverschlechternder Komplikationen. Insbesondere beim nichtkonvulsiven Status epilepticus muss der Einsatz von Anästhetika gegenüber möglichen Komplikationen einer künstlichen Beatmung abgewogen werden.