Kontrazeption bei Frauen mit angeborenen Herzfehlern

Frauen im Erwachsenenalter mit einem angeborenen Herzfehler (EMAH) werden in Zukunft aufgrund des medizinischen Fortschritts eine immer größere Patientinnengruppe bilden, die auch in gynäkologischen und geburtshilflichen Bereichen rechtzeitig und interdisziplinär beraten werden muss. Bezüglich einer Kontrazeption steht Frauen im reproduktionsfähigen Alter mit angeborenem Herzfehler grundsätzlich die gesamte Bandbreite der Kontrazeptiva zur Verfügung, die jedoch nur nach individueller Beratung eingesetzt werden dürfen. Vorher muss das kardiale Grundrisiko definiert werden. Das Hauptrisiko bei der Anwendung kombinierter hormoneller Kontrazeptiva besteht in einem erhöhten venösen Thromboembolierisiko, Gestagenmonopräparate dagegen sind deutlich risikoärmer. Situationen unter einer Antikoagulation oder bei Herzrhythmusstörungen müssen gesondert betrachtet werden. Auch die Compliance der Patientin muss bei der Beratung berücksichtigt werden. Die erforderliche Sicherheit der Methode ist abhängig vom kardialen Risiko beim Eintreten einer gewollten oder ungewollten Schwangerschaft.