Erschienen in:
01.05.2009 | Originalien
Antiphospholipidsyndrom und retinale venöse Verschlüsse
Metaanalyse publizierter Studien
verfasst von:
Dr. M. Rehak, M. Müller, M. Scholz, J. Wiercinska, D. Niederwieser, P. Wiedemann
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 5/2009
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Zusammenfassung
Der Anteil des Antiphospholipidsyndroms (APS) an der Pathogenese von retinalen venösen Verschlüssen wird seit Jahren diskutiert. Einzelne Studien hierzu erbrachten oft widersprüchliche Ergebnisse, weil die meisten Studien kein kontrolliertes Design hatten und die Fallzahlen klein waren. In der vorliegenden Arbeit führten wir eine Metaanalyse durch, die alle bis jetzt publizierten Studien einschließt, welche den diagnostischen Kriterien für APS entsprechen. Hierzu wurde eine Literaturrecherche bis einschließlich Juli 2007 durchgeführt. Die Ergebnisse der Metaanalyse zeigen, dass die Prävalenz des APS bei Patienten mit retinalen venösen Verschlüssen im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant höher ist. Die Patienten mit einem APS werden wegen des deutlich erhöhten Risikos eines Thromboserezidivs antikoaguliert. Daher scheint nach jetzigem Wissen ein APS-Screening für alle Patienten mit retinalen venösen Verschlüssen und im Falle einer APS-Positivität die Durchführung einer Antikoagulation sinnvoll zu sein. Für Patienten mit einem retinalen venösen Verschluss in Rahmen eines APS liegen zurzeit bezüglich der Rezidivrate einer Thrombose keine Daten vor. Deswegen muss eine prospektive randomisierte Studie durchgeführt werden, die den Nutzen der antikoagulativen Therapie bei diesen Patienten untersucht. Erst danach kann eine endgültige Empfehlung für die klinische Behandlung gegeben werden.