Erschienen in:
19.09.2018 | Affektive Störungen | Originalien
Teilhabe nach Schlaganfall: Einfluss von Depressivität in der ambulanten Neurorehabilitation
verfasst von:
J. Marheineke, R. Deck, P. Reuther, D. Pöppl, F. Theves, T. Kohlmann
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 4/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund
Depressivität ist ein häufiges Problem nach einem Schlaganfall, welches die Betroffenen sehr belastet. Übergeordnetes Ziel der Schlaganfallrehabilitation ist das Erreichen einer größtmöglichen Selbstbestimmung und Teilhabe am Leben in der Gesellschaft. In dieser Studie wurde untersucht, welchen Einfluss depressive Symptome auf den Verlauf der Teilhabe in der ambulanten Neurorehabilitation haben.
Methodik
In einer multizentrischen Beobachtungsstudie wurden Schlaganfallrehabilitanden in 17 deutschen ambulanten neurologischen Rehabilitationszentren befragt. In der vorliegenden Studie wurden Daten zur Teilhabesituation und zu depressiven Symptomen ausgewertet, welche zu Beginn und zum Ende der Rehabilitation mittels Selbsteinschätzungsbögen erfasst wurden.
Ergebnisse
Es wurden Daten von 342 Rehabilitanden berücksichtigt. In einer multinomialen logistischen Regressionsanalyse erwies sich insbesondere der Depressionswert zum Ende der Rehabilitation als guter Prädiktor für eine Teilhabeverbesserung, je niedriger die Depressivität, desto wahrscheinlicher war die Verbesserung der Teilhabe. Am Anfang der Reha unterschieden sich die Depressionswerte der Verbesserten und der Verschlechterten nicht signifikant.
Diskussion
Es zeigte sich ein Zusammenhang zwischen Veränderung der Depressivität und Teilhabeveränderung. Behandlung depressiver Symptome durch frühzeitige psychotherapeutische und medikamentöse Behandlung und allgemeine Aktivitätsförderung könnte die Teilhabe also positiv beeinflussen.