Erschienen in:
01.05.2011 | Originalien
Audiologische Ergebnisse mit Cochlear implant bei einseitiger Taubheit
verfasst von:
PD Dr. R. Jacob, Y. Stelzig, P. Nopp, P. Schleich
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 5/2011
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Zusammenfassung
Einleitung
Einseitige Taubheit bedeutet einen deutlichen Verlust an Lebensqualität. Neben der Unfähigkeit, Geräuschquellen oder Sprecher zu orten, haben die Betroffenen eine enorme Höranstrengung, insbesondere in lauter Umgebung. Letzteres führt dazu, dass in Gesellschaft oder Beruf Hörverstehen sich innerhalb kurzer Zeit erschöpft und sich die Betroffenen zurückziehen. Eine mögliche Therapie für ein ertaubtes Ohr ist die Versorgung mit einem Cochlear implant (CI).
Material und Methode
In der vorliegenden Studie wurden 13 einseitig ertaubte Menschen mit normalem Hörvermögen der Gegenseite mit einem CI versorgt. Bei den Patienten erfolgten Tonaudiometrie und Sprachtests (Freiburger Einsilbertest, Hochmair-Schulz-Moser und Oldenburger Satztest) sowie eine Analyse des Richtungshörens. Die Untersuchungen vergleichen die einseitig taube Situation mit dem beidohrigen Hören durch das CI.
Ergebnis
Die Akzeptanz der Behandlung ist mit 100% sehr hoch. Die unterschiedlichen Hörwahrnehmungen wurden gut integriert. Neben der Wiederherstellung des Richtungshörens reduzierte sich die Hörerschöpfung in lauter Umgebung erheblich. Ein negativer Effekt auf das Hören mit dem gesunden Ohr konnte nicht festgestellt werden.
Schlussfolgerung
Die Wiederherstellung des Hörvermögens mittels CI ist auch bei einseitiger Taubheit eine sinnvolle Therapieoption.