Zusammenfassung
ADHS gehört zu den häufigsten psychischen Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter und setzt sich als Teil- oder Vollbild häufig bis ins Erwachsenenalter fort. Kernsymptome der ADHS sind eine Aufmerksamkeitsstörung, Hyperaktivität und Impulsivität. Bei Erwachsenen finden sich als Begleitsymptome häufig auch eine emotionale Instabilität und desorganisiertes Verhalten. Fehlt das Kernsymptom der Hyperaktivität, kann dennoch ein Aufmerksamkeitsdefizit im Sinne eines Aufmerksamkeitsdefizit-Syndroms (ADS) vorliegen. Es gibt Hinweise für eine hohe genetische Disposition. Der Beginn der Erkrankung liegt immer in der Kindheit. Es gibt eine hohe Rate an psychiatrischen Komorbiditäten, psychosozialen Beeinträchtigungen und gesundheitlichen Risiken. Eine effiziente Therapie umfasst die Kombination aus verhaltenstherapeutischen Interventionen und einer medikamentösen Therapie. Mittel der 1. Wahl ist Methylphenidat, als Alternativen kommen Atomoxetin oder nachfolgend Antidepressiva mit noradrenergem Wirkmechanismus zur Anwendung.