Erschienen in:
01.10.2015 | Leitthema
Augmentation mit antibiotikaimprägnierten Spacern in der septischen Revisionschirurgie
verfasst von:
Dr. I. Flesch
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 10/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Entwicklung antibiotikahaltiger Polymethylmethacrylat(PMMA)-Spacer basiert auf der klinischen Erfahrung und Anwendung antibiotikahaltiger PMMA-Kugelketten in der septischen Knochenchirurgie und antibiotikahaltiger Knochenzemente in der Endoprothetik in den 70er Jahren.
Material und Methoden
Mittlerweile werden sowohl handgeformte als auch präformierte Spacer bei septischer Konstellation implantiert, um über eine hohe lokale Antibiotikakonzentration eine bakteriozide Wirkung zu erzielen. Präformierte Spacer werden sowohl mit Gentamicin als auch mit Vancomycin angeboten. Zusätzlich ist auch ein clindamycinhaltiger Knochenzement verfügbar. Prinzipiell stehen auch weitere thermostabile Antibiotika zur Beimischung in PMMA zur Verfügung.
Bedeutung
Spacer ermöglichen, posttraumatische Knochendefekte oder Defekte nach Knochensegmentresektion zu überbrücken. Nach Gelenkresektion erlauben Spacer eine gewisse Artikulation und verhindern eine Verkürzung der Extremität, was sich positiv auf den Weichteilmantel und dessen Perfusion auswirkt.
Schlussfolgerung
Durch die Möglichkeit der Gelenkbewegung ist das spätere Outcome nach Implantation einer Endoprothese besser als nach längerer absoluter Ruhigstellung im Gelenk. Dennoch können Spacer auch Komplikationen wie Dislokationen oder Frakturen verursachen. Sie haben somit das therapeutische Spektrum in der septischen Chirurgie erweitert.