Erschienen in:
01.08.2009 | Editorial
Aus dem Gleichgewicht
Leitsymptom Schwindel
verfasst von:
Prof. Dr. h.c. T. Brandt, FRCP
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 8/2009
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Auszug
Schwindel ist eines der häufigsten Leitsymptome in der Medizin mit einer Lebenszeitprävalenz von etwa 30%. Ähnlich wie beim häufigen Leitsymptom „Kopfschmerz“ können interdisziplinär ausgebildete Spezialisten die verschiedenen Schwindelformen in der Regel allein nach sorgfältiger Anamnese und körperlicher Untersuchung, ohne apparative Zusatzuntersuchung zuverlässig diagnostizieren und wirkungsvoll therapieren. Dennoch besteht national und international eine Unter- und Fehlversorgung dieser Patienten. Dies führt dazu, dass Betroffene nacheinander Ärzte unterschiedlicher Disziplinen (Neurologie, HNO, Innere Medizin, Orthopädie, Psychiatrie) aufsuchen mit unnötiger apparativer Diagnostik, Zuordnung zu falschen Diagnosen und mangelhafter Therapie. Häufig resultieren daraus lange Phasen von Arbeits-, Erwerbs- und Berufsunfähigkeit mit beträchtlichen psychosozialen und ökonomischen Folgen [
1]. …