Erschienen in:
01.09.2007 | Leitthema
Bedeutung der R1-Resektion im hepatobiliär-pankreatischen System
verfasst von:
A. Kolb, J. Kleeff, H. Friess, Prof. Dr. M.W. Büchler
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 9/2007
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Zusammenfassung
Die komplette Tumorentfernung, d. h. die R0-Resektion, ist auch im hepatobiliär-pankreatischen System ein Grundprinzip der onkologischen Chirurgie. Die berichteten R1-Raten für bestimmte Tumorentitäten zeigen eine zum Teil große Variabilität, was auf Unklarheiten in Bezug auf die exakte Definition einer R1-Resektion sowie auf die häufig fehlende Standardisierung der histopathologischen Untersuchung beruht. R1-Resektionen können als technisch-chirurgisches Versagen interpretiert werden (z. B. bei kleinen peripheren Lebertumoren), sind aber wahrscheinlich in den meisten Fällen durch die anatomische Tumorlokalisation und das biologische Wachstumsverhalten (z. B. Pankreaskarzinom mit perineuraler Invasion) begründet. Eine R0-Resektion ist für viele Tumoren des hepatobiliär-pankreatischen Systems als positiver prognostischer Faktor identifiziert worden (im Vergleich zur R1-Resektion) und muss daher immer angestrebt werden. Gleichwohl bietet eine R1-Resektion bei den meisten Tumoren des hepatobiliär-pankreatischen Systems einen Vorteil im Hinblick auf Überleben und Lebensqualität im Vergleich zu keiner Resektion.