Erschienen in:
01.03.2019 | Arzneimittel
Behandlung gynäkologischer Krankheiten mit TCM in der Tradition der Methoden des Zhang Zhongjing
verfasst von:
Prof. Zhang Qi
Erschienen in:
Chinesische Medizin / Chinese Medicine
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Ausgabe 1/2019
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Zusammenfassung
Dieser Artikel ist der Bericht über den Panel-Vortrag der Autorin auf dem SMS-Kongress 2017 in Tutzing, bei dem sie anhand von Fallbeispielen über den klinischen Einsatz und die Wirkung einiger Rezepturen aus den „Wichtigen Rezepturen aus dem Goldenen Schrein“ (Jingui yaolüe) von Zhang Zhongjing (im 2. Jh. n.u.Z. verfasst) referiert hat. Ihr Hauptaugenmerk lag dabei auf der besonderen Relevanz dieser traditionellen Rezepturen in der modernen klinischen Praxis.
Am Anfang steht der Einsatz des „Dekoktes zur Erwärmung der Menstruation“ (Wenjing tang) bei einer Patientin mit primärer Dysmenorrhoe sowie der Wirkung der „Pille mit Cinnamomum und Poria“ (Guizhi fuling wan) bei der Therapie eines Uterusmyoms und einer Ovarialzyste. Mit drei Fallberichten über den Einsatz des „Pulvers aus Angelica sinensis und Pfingstrosenwurzel“ (Danggui shaoyao san) bei Dysmenorrhoe, oberflächlichen Wassereinlagerungen und unregelmäßigen Zyklen illustriert sie den breiten Anwendungsbereich dieser Rezeptur bei Krankheitsbildern, denen Disharmonie der oo.hepaticus et lienalis (Fk„Leber“ und „Milz“, gan pi), eine depletio xue (energetische Schwäche des Xue, xuexu), Qi-Blockaden und Blockaden durch humor („Feuchtigkeit“, shi) zugrunde liegen. Es folgen Beschreibungen ihrer Therapie von Schwangerschaftserbrechen, das in einem Fall auf ein kontravektiv aus der s.impedimentalis (Breite Trossstraße, chong) nach oben steigendes Qi zurückzuführen ist und mit dem „Dekokt mit Cinnamomum“ (Guizhi tang) therapiert wird und in einem zweiten Fall auf algor- („Kälte“-, han) und Blockaden von wässriger pituita (yin) in der „Mitte“ beruht und mit der „Pille mit Ingwer, Ginseng und Pinellia“ (Ganjiang renshen banxia wan) behandelt wird. Beim nächsten Fallbeispiel wird die Therapie einer Studentin mit seelischen Störungen im Verlauf des Menstruationszyklus durch eine Kombination aus Ohrakupressur mit dem „Dekokt mit Glycyrrhiza, Triticum und Jujuba“ (Ganmai dazao tang) bei der Therapie dargestellt. Mit demselben Dekokt hat die Autorin auch eine Patientin mit Menopausensyndrom und Haarausfall aufgrund einer Defizienz der oo.hepaticus et renalis (Fk„Leber“ und „Niere“, gan shen) behandelt.
Am Ende des Artikels empfiehlt die Autorin eine Reihe von Rezepturen für die Therapie von Infertilität aufgrund des Polyzystischen Ovarialsyndroms durch Stützen des o.renalis (Fk „Niere“, shen), Kräftigen des o.lienalis (Fk „Milz“, pi), Regulieren des o.hepaticus (Fk „Leber“, gan), Beseitigen von humor („Feuchtigkeit“, shi), Umwandeln von pituita („Schleim“, tan) und Dynamisieren des Xue.