Zum Inhalt
Erschienen in:

10.04.2017 | Benigne Prostatahyperplasie | Arzneimitteltherapie

Das Post-Finasterid-Syndrom

verfasst von: Prof. Dr. Herbert Kuhl, Prof. Dr. Inka Wiegratz

Erschienen in: Gynäkologische Endokrinologie | Ausgabe 2/2017

Einloggen, um Zugang zu erhalten

Zusammenfassung

Das Post-Finasterid-Syndrom (PFS) beschreibt eine langfristige Störung der Sexualfunktion sowie psychische und kognitive Veränderungen, die während oder nach der Behandlung einer androgenetischen Alopezie (AGA) mit 1 mg Finasterid pro Tag bzw. während oder nach der Therapie einer benignen Prostatahyperplasie (BPH) mit 5 mg/Tag auftreten und nach Absetzen persistieren. Die günstige Wirkung von Finasterid auf AGA und BPH beruht auf einem starken Abfall der 5α-Dihydrotestosteron(DHT)-Konzentration aufgrund einer irreversiblen Blockade der 5α-Reduktase in den Sexualorganen, dem Gehirn, der Haut und vielen anderen Organen und Geweben. Dadurch wird die Umwandlung von Testosteron in das 2,5-mal stärkere Androgen DHT gehemmt. Zu den persistierenden Nebenwirkungen zählen sexuelle Dysfunktionen, Depression, Angst und kognitive Störungen, welche die Lebensqualität beeinträchtigen. Die psychischen und mentalen Nebenwirkungen gehen von der 5α-Reduktase-Blockade im zentralen Nervensystem aus, die zu einem lokalen Abfall von DHT und anderen 3α,5α-reduzierten neuroaktiven Steroiden, z. B. Allopregnanolon, führt. Die Ätiologie der irreversiblen Veränderungen ist nicht geklärt. Möglicherweise spielen dabei epigenetische Prozesse eine Rolle. Zufriedenstellende Therapieoptionen stehen bisher nicht zur Verfügung.
Literatur
Dieser Inhalt ist nur sichtbar, wenn du eingeloggt bist und die entsprechende Berechtigung hast.
Metadaten
Titel
Das Post-Finasterid-Syndrom
verfasst von
Prof. Dr. Herbert Kuhl
Prof. Dr. Inka Wiegratz
Publikationsdatum
10.04.2017
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Gynäkologische Endokrinologie / Ausgabe 2/2017
Print ISSN: 1610-2894
Elektronische ISSN: 1610-2908
DOI
https://doi.org/10.1007/s10304-017-0126-2

Passend zum Thema

ANZEIGE

Prognostizierbares Therapieansprechen statt Trial & Error?

Antidepressiva führen nicht immer zu einem klinischen Effekt. In einer neuen Studie wurden Erkrankte mit Depressionen in 6 Biotypen eingeteilt. Die Forschenden zogen Rückschlüsse bei diesen Biotypen.

ANZEIGE

Photosensibilisierung durch Medikamente

Aggression & Abstreiten statt Antriebslosigkeit – die Symptome einer Depression bei Männern sind anders als bei Frauen. Die männliche Depression ist ein Tabu-Thema – die Dunkelziffer hoch. Wie Sie Depressionen bei Männern diagnostizieren können & was bei der Auswahl des Antidepressivums zu beachten ist.

ANZEIGE

Sexuelle Dysfunktion unter Antidepressiva!

Sexuelle Störungen können bei einer Depression auch als Nebenwirkung bestimmter antidepressiver Wirkstoffe auftreten. Was tun, wenn die sex. Dysfunktion auch nach Absetzen des Antidepressivums anhält?

ANZEIGE

Depression behandeln. Natürlich.

Hier erhalten Sie Updates zum aktuellen Stand der Wissenschaft bei der Therapie von Depressionen. Insbesondere sind dort detaillierte Erklärungen zum Wirkmechanismus von hochdosiertem Johanniskraut-Extrakt zu finden. Schauen Sie vorbei!

Bayer Vital GmbH

Passend zum Thema

ANZEIGE

Starke Evidenz für nicht-antibiotische Therapie

Harnwegsinfektionen (HWIs) gehören weltweit zu den häufigsten bakteriellen Infektionen. Jährlich erkranken etwa 150 Millionen Menschen an einer HWI, wobei Frauen deutlich öfter betroffen sind als Männer. Meist handelt es sich um akute unkomplizierte Zystitiden, bei denen eine Antibiotikagabe häufig nicht erforderlich ist. Hier steht die Linderung der Symptome im Vordergrund.

Mönchspfefferextrakt: zuverlässig statt zufällig wirksam

  • Sonderbericht

Etwa 30–40 % der menstruierenden Frauen leiden an Symptomen eines prämenstruellen Syndroms (PMS). Dazu zählen unterschiedliche physische und psychische Beschwerden, die während der Lutealphase des Menstruationszyklus auftreten und in der Regel mit Einsetzen der Blutung abklingen. Phytopharmaka können in dieser Situation eine wichtige Behandlungsalternative bieten. Entscheidend für ihren Einsatz ist, dass sie eine zuverlässige, klinisch nachgewiesene Wirksamkeit besitzen.

ANZEIGE

Evidenzbasierte Phytotherapie in der Frauenheilkunde

  • Content Hub

Ein Drittel aller menstruierender Frauen hat mit prämenstruellen Beschwerden zu kämpfen. Um Symptome, wie sie beim PMS auftreten, nicht nur symptomatisch zu therapieren, können pflanzliche Präparate mit Mönchspfefferextrakt nachhaltig helfen. Erfahren Sie mehr zur Studienlage und dem Wirkmechanismus.

Bionorica SE