Erschienen in:
01.11.2010 | Originalien
Charakterisierung von Stammzellen des neonatalen auditorischen Sinnesepithels
verfasst von:
Dr. M. Diensthuber, Prof. Dr. S. Heller
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 11/2010
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Zusammenfassung
Hintergrund
Das sensorische Innenohrepithel der meisten Vertebraten besitzt die Fähigkeit zur Haarzellregeneration, und dieser regenerativen Kapazität liegen stammzellbasierte Mechanismen zugrunde. Aus dem adulten Corti-Organ des Säugetiers aber können keine Stammzellen isoliert werden, und die fehlende Regenerationsfähigkeit dieses Organs ist verantwortlich für den irreversiblen Hörverlust nach Haarzellschädigung. Es war eine unerwartete Entdeckung, als kürzlich die Isolierung von sphärenbildenden Stammzellen aus dem neonatalen Corti-Organ beschrieben wurde. Die Ursprungsregion der Stammzellen innerhalb des sensorischen Epithels der Kochlea ist ungeklärt.
Material und Methoden
Stammzellen wurden durch Anwendung eines modifizierten Neurosphären-Assays aus Subregionen des auditorischen Sinnesepithels neonataler Mäuse isoliert und morphologisch sowie immunzytochemisch charakterisiert.
Ergebnisse
Die Ergebnisse zeigen, dass sowohl der große als auch der kleine epitheliale Wulst zur sphärenbildenden Stammzellpopulation des auditorischen Sinnesepithels beitragen. Diese selbsterneuernden Sphärenzellen exprimieren zahlreiche Marker für neurale und otische Vorläuferzellen und reife Innenohrzelltypen.
Fazit
Stammzellen können aus spezifischen Subregionen des auditorischen Sinnesepithels isoliert werden. Die Eigenschaften dieser Zellen eröffnen vielversprechende Möglichkeiten für die Entwicklung einer Zellersatztherapie mit dem Ziel, das geschädigte auditorische Sinnesepithel zu regenerieren.