Erschienen in:
01.10.2014 | Übersichten
Chronische Pollakisurie
Zystektomie oder Psychotherapie
verfasst von:
Dr. A. Kuffel, K.P. Kapitza, B. Löwe, E. Eichelberg, A. Gumz
Erschienen in:
Die Urologie
|
Ausgabe 10/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Anhaltende unklare urologische Beschwerde- und Krankheitsbilder stellen ein häufiges Problem im klinischen Alltag dar. Bei urologischen Beschwerdebildern können auch psychische Komponenten eine Rolle spielen. Eine Vernachlässigung dieser Faktoren kann zu einer unvollständigen Behandlung führen. Neben der spezifischen medizinischen Diagnostik ist daher auch eine umfassende Abklärung kognitiver und psychischer Funktionen vor einer invasiven Therapie unerlässlich.
Psychosomatik in der Urologie
Anhand des Fallbeispiels einer jungen Patientin mit dem Wunsch nach einer Zystektomie bei chronischer Pollakisurie schildert der vorliegende Beitrag die Bedeutung der interdisziplinären Zusammenarbeit für eine evidenzbasierte und leitliniengerechte medizinische Behandlung. Dem Leidensdruck und Drängen der Patientin zur Entfernung der Blase standen die fehlende medizinische Indikation sowie die Frage einer Verhältnismäßigkeit gegenüber. Der Beitrag gibt einen Einblick in die Psychosomatik, in somatoforme Krankheitsbilder der Urologie und in die Beschwerdebilder der chronischen Pollakisurie sowie der überaktiven Blase.
Schlussfolgerung
Die Bedeutung einer zeitgerechten somatischen und psychosozialen Simultandiagnostik für das Behandlungsprocedere bei allen unklaren Körperbeschwerden wird am Fallbeispiel veranschaulicht. Handlungsempfehlungen für den Umgang mit Patienten mit somatoformen Beschwerden in der Praxis werden dargelegt.