Erschienen in:
08.11.2019 | Cochlea Implantat | Leitthema
Physikalisch-audiologische Grundlagen implantierbarer Hörsysteme
Über Energieübertragung, Ankopplung und Ausgangsleistung
verfasst von:
apl. Prof. Dr. Torsten Rahne
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 6/2021
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Zusammenfassung
Implantierbare Hörsysteme funktionieren, weil mechanische Schwingungsenergie in das Hörsystem eingebracht wird. Die Leistungsfähigkeit der Hörsysteme wird also wesentlich durch physikalische Parameter bestimmt. Zusammen mit dem Ton- und Sprachaudiogramm bestimmen die Leistungsfähigkeit des jeweiligen Systems und der Patientenwunsch die Indikationsstellung. Mit Hörsystemen versorgte Patienten sollen einen Dynamikbereich von 30–35 dB (Dezibel) zur Verfügung haben, um ausreichend Sprache verstehen zu können. Dies sollte mit dem jeweiligen System auch mittel- bis langfristig garantiert werden können. Zudem ist eine ausreichende Leistungsfähigkeit der Cochlea („cochleäre Reserve“) für implantierbare Hörsysteme erfolgsentscheidend. Der zu erwartende und erreichte audiologische Erfolg lässt sich dem Effective Gain als Differenz der Hörschwelle mit Hörsystem zur Knochenleitung gut messen und sollte der unreflektierten Verwendung des Gain bzw. Functional Gain bevorzugt werden. Bei guter Differenzialindikation und unter Einbeziehung konventioneller Hörgeräte und Cochleaimplantate lassen sich für fast alle Patienten optimale Hörlösungen finden.