Erschienen in:
01.05.2013 | Leitthema
Computerspiel- und Internetsucht und pathologisches Glücksspiel
Therapieansätze
verfasst von:
Dr. K. Wölfling, T. Leménager, P. Peukert, A. Batra
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 5/2013
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Zusammenfassung
Im Rahmen der Entwicklung substanzungebundener Suchterkrankungen wird bei der Internet- und Computerspielsucht sowie dem pathologischen Glücksspiel ein durch den Betroffenen wiederholt exzessiv ausgeführtes Verhalten im Laufe der Störungsgenese zu einer automatisiert ablaufenden Handlungsschablone, die willentlich in Bezug auf Zeitpunkt, Dauer und Intensität kaum noch steuerbar ist. Dieses automatisierte Verhalten wird durch psychologische Lernprozesse verstärkt, die die persistierenden neurobiologischen Adaptionsprozesse, insbesondere im dopaminergen Verstärkungssystem aufrechterhalten. Bei der Behandlung sollte vorrangig mittels kognitiv-behavioraler Verfahren eine Aufgabe des Spielverhaltens bzw. die Reduzierung der Online-Zeiten auf ein normales Maß, das Wiedererlernen alternativer Verhaltensweisen sowie die (Wieder-)Aufnahme (realer) sozialer Kontakte befördert werden. Der folgende Beitrag soll einen Überblick der wissenschaftlichen Bewertung und Anwendung bisher eingesetzter psychotherapeutischer und psychopharmakologischer Verfahren für Betroffene geben.