Erschienen in:
03.05.2021 | Computertomografie | Leitthema
Interventionen bei der Pankreatitis
verfasst von:
K. Dubasz, M. Misbahuddin, C. Graeb, Prof. Dr. B. Radeleff, EBIR FCIRSE
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 6/2021
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Zusammenfassung
Bei etwa 20 % der Patienten mit einer akuten Pankreatitis entwickeln sich im Verlauf Komplikationen, die eine Operation oder Intervention notwendig machen. Die Radiologie ist dabei sowohl für die Bildgebung (Verlauf der Verhalte, Detektion einer Superinfektion sowie von Komplikationen, Evaluation der Nekrosen) als auch in der Behandlung der vaskulären und nichtvaskulären Komplikationen von zentraler Bedeutung. Bei der Behandlung einer schweren oder nekrotisierenden Pankreatitis sollte ein multidisziplinäres Stufenkonzept zum Einsatz kommen mit initial möglichst minimal-invasiven Therapien wie endoskopische oder perkutane Drainagen. Durch die Applikation von ausreichend vielen und kaliberstarken Drainagen und unter strikter Spültherapie mit Umpositionierung der Drainagen können die pankreatischen und peripankreatischen Verhalte oftmals erfolgreich ohne die Notwendigkeit eines späteren chirurgischen Débridements behandelt werden. Die arteriellen Komplikationen betreffen 1–10 % aller Patienten mit einer Pankreatitis, dabei handelt es sich überwiegend um rupturierte Pseudoaneurysmata, welche die gefährlichsten Blutungskomplikationen der Pankreatitis darstellen und mittels Blutungsembolisation und/oder endovaskulärer Stentgraftapplikation mit einer hohen technischen Erfolgsrate behandelt werden können.