Erschienen in:
01.02.2016 | Computertomografie | Leitthema
Methoden der MRT zur Ventilations- und Perfusionsbildgebung der Lunge
verfasst von:
Dr. med. Dipl.-Phys. G. Sommer, G. Bauman
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 2/2016
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Zusammenfassung
Klinisches/methodisches Problem
Die separate Beurteilung von Atemmechanik, Gasaustauschprozessen und Lungenzirkulation ist wesentlich für die Diagnose und Therapie von Lungenerkrankungen. Klinische Lungenfunktionstests sind aufgrund ihrer zumeist nur globalen Aussage oft nicht hinreichend spezifisch in der Differenzialdiagnostik oder eingeschränkt sensitiv bei der Detektion früher pathologischer Veränderungen.
Radiologische Standardverfahren
Standardverfahren der bildgebenden Lungendiagnostik sind die Computertomographie (CT) zur morphologischen Darstellung und die Perfusions-/Ventilationsszintigraphie bzw. „single photon emission computed tomography“ (SPECT) zur funktionellen Diagnostik.
Methodische Innovationen
Zur Darstellung der Lungenventilation stehen die MRT mit hyperpolarisierten Gasen, die O2-verstärkte MRT, die MRT mit fluorierten Gasen und die Fourier-Dekompositions-MRT (FD-MRT) zur Verfügung. Zur Perfusionsbestimmung können die dynamische kontrastmittelverstärkte MRT (DCE-MRT), das „arterial spin labeling“ (ASL) und die FD-MRT verwendet werden.
Leistungsfähigkeit
Bildgebende Verfahren erlauben einen genaueren Einblick in die Pathophysiologie der Lungenfunktion auf regionaler Ebene. Vorteile der MRT sind die fehlende Strahlenbelastung, welche die schonende Akquisition dynamischer Daten ermöglicht sowie die Vielfalt der verfügbaren Kontraste und damit zugänglichen Parameter der Lungenfunktion.
Bewertung
Ausreichende klinische Daten existieren nur für bestimmte Anwendungen der DCE-MRT. Für die übrigen Verfahren gibt es lediglich Machbarkeitsstudien und Fallserien mit unterschiedlichem Umfang. Hyperpolarisierte Gase sind technisch bedingt nur eingeschränkt in der Klinik anwendbar.
Empfehlung für die Praxis
Ein klinischer Einsatz der genannten Verfahren sollte mit Ausnahme der DCE-MRT nur innerhalb von Studien erfolgen.