Einleitung
Methodik
Studiendesign
Stichprobe und Rekrutierung
Ergebnisse
Stichprobencharakteristika
N | % | |
---|---|---|
Alter | ||
M = 31,1 (SD = 9,4; Mdn = 30) | ||
Geschlecht | ||
Weiblich | 164 | 66,1 |
Männlich | 82 | 33,1 |
Divers | 2 | 0,8 |
Bildungsstatus | ||
Noch kein Schulabschluss (Schüler_in) | 2 | 0,8 |
Hauptschulabschluss | 0 | 0,0 |
Realschulabschluss/mittlere Reife | 28 | 11,3 |
Abitur/Fachhochschulreife | 218 | 87,9 |
Einwohnerzahl des Wohnorts | ||
Landgemeinde | 17 | 7,0 |
Klein- bis Mittelstadt | 47 | 19,3 |
Großstadt | 179 | 73,7 |
Wohnsituation | ||
Alleine lebend | 65 | 26,2 |
Mit anderen zusammenlebend | 176 | 71,0 |
Sonstiges/Mischformen | 7 | 2,8 |
Rückzugsmöglichkeiten in geteiltem Wohnraum (n = 183) | ||
Ja | 150 | 82,0 |
Nein | 33 | 18,0 |
Beziehungsstatus | ||
In keiner Partnerschaft/Single | 75 | 30,2 |
In Partnerschaft (monogam bzw. exklusiv) | 145 | 58,5 |
In Partnerschaft (nicht-monogam) | 28 | 11,3 |
Kinder | ||
Ja (M = 1,8, SD = 0,6, Mdn = 2) | 43 | 17,3 |
Nein | 205 | 82,7 |
Sexuelle Orientierung | ||
Ausschließlich/überwiegend heterosexuell | 205 | 82,7 |
Gleichermaßen heterosexuell wie homosexuell (bisexuell) | 22 | 8,9 |
Überwiegend/ausschließlich homosexuell | 14 | 5,6 |
Kein Interesse an sexuellen Reaktionen und Kontakten | 0 | 0,0 |
Anders | 7 | 2,8 |
Beschreibung des Textmaterials
Oberkategorien: Veränderungen sexueller Interessen und Erfahrungen
Sexuelles Verlangen und Erregbarkeit
∑ | |
---|---|
Veränderung des sexuellen Verlangens | 92 |
– 55,4 % Zunahme | |
– 44,6 % Abnahme | |
Veränderung im Verlangen nach Nähe/Intimität/Körperkontakt | 29 |
– 90 % Zunahme | |
– 10 % Abnahme | |
Veränderung in der Masturbationsfrequenz | 20 |
– 75 % Zunahme | |
– 25 % Abnahme | |
Gesteigerte Erregbarkeit | 2 |
Veränderung der Reize, die als anziehend wahrgenommen werden | 2 |
Veränderung der Bedeutung von Masturbation | 1 |
Partnerschaft
∑ | |
---|---|
Veränderung der mit dem/der Partner_in verbrachten Zeit | 38 |
– 76,3 % Zunahme | |
– 23,7 % Abnahme | |
Veränderung in der emotionalen Intimität in der Partnerschaft | 20 |
– 75 % Zunahme | |
– 25 % Abnahme | |
Neue monogame Beziehung | 8 |
Gesteigertes Verlangen nach partnerschaftlichen Beziehungen | 8 |
Gesteigertes Interesse an Personen bzw. fehlende Bestätigung außerhalb der Beziehung | 7 |
Zwangsweise monogame Beziehung | 3 |
Hürden, neue Partnerschaften einzugehen | 3 |
Nicht mehr monogame Beziehung (z. B. offene Beziehung) | 1 |
Weniger Kontakt zu anderen Partner_innen in nichtmonogamen Beziehungskonzepten | 1 |
Schuldgefühle Partnerin gegenüber bei Masturbation | 1 |
Sexuelle Übergriffe in der Partnerschaft | 1 |
Sexuelle Aktivitäten
∑ | |
---|---|
Veränderung in der Quantität sexueller Kontakte | 40 |
– 62,5 % Zunahme | |
– 37,5 % Abnahme | |
Veränderung in der Qualität sexueller Kontakte | 8 |
– 75 % Zunahme | |
– 25 % Abnahme | |
Reduktion sexueller Aktivitäten außerhalb fester Partnerschaften | 6 |
Erschwertes Kennenlernen von Sexpartner_innen | 5 |
Neue Sexpartnerschaft | 5 |
Erschwertes Ausleben von Sexualität | 4 |
Veränderte Motivation für Sex | 4 |
Gesteigerte sexuelle Frustration | 4 |
Weniger Sexpartner_innen | 2 |
Veränderungen in der Sexroutine | 2 |
Sexuelle Interessen und Einstellungen
∑ | |
---|---|
Veränderung der Häufigkeit sexueller Fantasien | 15 |
– 80 % Zunahme | |
– 20 % Abnahme | |
Intensivere Beschäftigung mit Sexualität/Partnerschaft | 12 |
Mehr Experimentierfreude | 6 |
Inhaltliche Veränderung sexueller Fantasien | 5 |
Höherer Stellenwert von Sexualität | 5 |
Gesteigerte sexuelle Offenheit | 3 |
Zunahme nicht ausgelebter sexueller Interessen | 1 |
Insuffizienzgefühle in männlicher Rolle | 1 |
Virtuelle sexuelle Aktivitäten
∑ | |
---|---|
Gesteigerter Pornografiekonsum | 5 |
Gesteigerte Nutzung von Sexting/Telefonsex | 4 |
Gesteigerte Nutzung von Video‑/Cybersex/Chaturbate | 2 |
Softere Pornografiegenres | 1 |
Veränderte Motivation, Pornografie zu konsumieren | 1 |
Dating
∑ | |
---|---|
Zurückhaltung im Dating | 3 |
Offenere Haltung gegenüber Online-Dating | 3 |
Hürden durch Kontaktbeschränkungen, Personen zu daten | 2 |
Zurückhaltung bezüglich sexueller Kontakte zu fremden Personen | 2 |
Sexuelle Probleme und Funktionsstörungen
∑ | |
---|---|
Belastung durch Veränderungen sexuellen Verlangens | 3 |
– 66,7 % Zunahme | |
– 33,3 % Abnahme | |
Erregungsprobleme | 1 |
Orgasmusprobleme | 1 |
Diskussion
Fazit für die Praxis
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Ein Großteil der Menschen erlebt durch die pandemiebedingten Kontaktbeschränkungen veränderte sexuelle Interessen oder Erfahrungen.
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Diese Veränderungen können mit persönlichen oder partnerschaftlichen Konflikten einhergehen und gleichzeitig wichtige Ressourcen im Umgang mit Kontaktbeschränkungen darstellen.
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Um sexuelle Gesundheit künftig routiniert mitzudenken, sollten insbesondere die von Veränderungen betroffenen Bereiche der Sexualität und Partnerschaft in Therapie- und Beratungssettings aktiv angesprochen werden.