Erschienen in:
01.07.2005 | Originalien
Der transparotideale Zugang zur operativen Versorgung von Collumfrakturen
Eine prospektive Studie
verfasst von:
Dr. Dr. A. Vogt, M. Roser, D. Weingart
Erschienen in:
Oral and Maxillofacial Surgery
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Ausgabe 4/2005
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Zusammenfassung
Ziel
Das Ziel dieser Untersuchung war die Evaluierung der Morbidität des transparotidealen Zugangs zur operativen Versorgung von Collumfrakturen.
Patienten und Methoden
In einer prospektiven Studie wurden 48 Patienten mit 52 Collumbasisfrakturen der Klassifikation II und IV nach Spiessl u. Schroll über einen transparotidealen Zugang operativ versorgt. Die funktionsstabile Osteosynthese mittels Miniplatte erfolgte an der biomechanisch günstigen Stelle der Hinterkante des Gelenkfortsatzes. Postoperativ untersuchten wir das Auftreten chirurgischer sowie funktioneller Komplikationen.
Ergebnisse
Bei keinem unserer Patienten beobachteten wir protrahierte Störungen der Wundheilung wie z. B. eine Infektion des Wundbereichs. Zu Beginn der Studie traten 4 Speichelfisteln auf (7,8%), welche sich innerhalb kurzer Zeit spontan verschlossen. Eine temporäre Schwäche des N. facialis stellten wir bei 10 (19,6%) unserer Patienten fest. Die Ausfälle waren bei allen Patienten innerhalb der ersten 6 Monate nach der Operation komplett reversibel. Ein Patient hatte eine minimale Okklusionsstörung, die nach drei Monaten nicht mehr nachweisbar war. Dysfunktionen des Kiefergelenks, objektiviert durch den Helkimo-Index, wurden bei 2 Patienten beobachtet, die sechs Monate postoperativ ein Knacken des Kiefergelenks aufwiesen. Bei 3 Patienten ließ sich ein Bruch der Osteosyntheseplatte ohne das Auftreten konsekutiver Funktionsstörungen feststellen.
Schlussfolgerung
Die operative Versorgung von Collumbasisfrakturen der Klassen II und IV nach Spiessl u. Schroll über den transparotidealen Zugang ist in unserer Klinik ein etabliertes Verfahren und kann aufgrund der geringen Komplikationsrate und übersichtlichen Frakturdarstellung uneingeschränkt empfohlen werden.