Erschienen in:
01.09.2010 | Leitthema
Der tuberkulöse Pleuraerguss
Stellenwert der internistischen Thorakoskopie in der Diagnostik
verfasst von:
Dr. F. von Groote-Bidlingmaier, C.T. Bolliger
Erschienen in:
Zeitschrift für Pneumologie
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Ausgabe 5/2010
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Zusammenfassung
Etwa ein Drittel der Weltbevölkerung ist mit Mycobacterium tuberculosis infiziert und von allen Infektionskrankheiten hat die Tuberkulose die zweithöchste Mortalität. Die pulmonale Tuberkulose ist die häufigste Form; bei extrapulmonalen Manifestationen sind die Lymphknotentuberkulose und der tuberkulöse Pleuraerguss führend. Der tuberkulöse Pleuraerguss ist in der Regel eine akut auftretende Erkrankung, die in den meisten Fällen selbstlimitierend ist. Die Mehrzahl der Patienten entwickelt jedoch nach einer Latenzzeit eine Form der aktiven Tuberkulose, weshalb die korrekte Diagnose und eine adäquate Therapie von entscheidender Bedeutung sind.
Der einfachste Weg zur Diagnose einer tuberkulösen Pleuritis ist der Nachweis einer erhöhten ADA (Adenosindesaminase) in einem lymphozytenreichen Erguss. Sollte die Ergussanalyse nicht zur Diagnose führen, kann eine tuberkulöse Pleuritis in mehr als 80% der Fälle mit einer perkutanen Pleurabiopsie gesichert werden. Bei allen Patienten mit unklassifiziertem Pleuraerguss ist nach einer nichtdiagnostischen perkutanen Pleurabiopsie eine Thorakoskopie mit gezielten Pleurabiopsien indiziert, wodurch eine tuberkulöse Pleuritis in nahezu 100% der Fälle diagnostiziert werden kann.