01.09.2015 | Diabetische Nephropathie | Leitthema
Diabetes und Nierenerkrankungen
Erschienen in: Die Nephrologie | Ausgabe 5/2015
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Eine diabetische Nephropathie (DN) ist gekennzeichnet durch strukturelle und funktionelle Veränderungen der Nieren. Histologisch wird die DN standardisiert in 4 Stadien eingeteilt (siehe Tab. 1). Allerdings existieren bisher erst wenige Studien, die solche histopathologischen Klassifikationen mit dem klinischen Verlauf der Erkrankung korrelieren. Die Pathophysiologie der DN wird durch das enge Zusammenspiel metabolischer und hämodynamischer Prozesse bestimmt. Die Verstärkung glukoseabhängiger Stoffwechselprozesse im diabetischen Milieu führt zu erhöhtem oxidativen Stress, vermehrter Bildung und Akkumulation von „advanced glycation endproducts“ (AGE; [1]). Hämodynamisch trägt der erhöhte systemische und glomeruläre Hypertonus, verbunden mit mechanischem Stress, zur Veränderung der DN bei. Zum Teil sind diese Veränderungen durch glykosebedingte Aktivierung des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS) bedingt [2]. Vor 10 bis 15 Jahren wurden mesangiale Veränderungen als zentral für die Entwicklung einer DN angesehen [3]. Inzwischen mehren sich aber Hinweise, dass Podozytenschäden am Anfang der Entwicklung einer DN stehen [4]. Hierbei konnte gezeigt werden, dass die Dysregulation verschiedenster Gene, durch Glukose, AGE, aber auch Angiotensin II eine zentrale Rolle bei der Entwicklung der DN spielen [5]. …Anzeige