Erschienen in:
01.12.2014 | Leitthema
Diagnose und Therapie benigner Tumoren des ösophagogastralen Übergangs
verfasst von:
A.J. Eckardt, H. Lang, Prof. Dr. I. Gockel, MBA
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 12/2014
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Zusammenfassung
Benigne Tumoren des ösophagogastralen Übergangs sind seltene Tumoren, die meist als Zufallsbefunde bei endoskopischen oder radiologischen Bildgebungen entdeckt werden. Man unterscheidet epitheliale von subepithelialen Läsionen, wobei letztere weitaus häufiger vorkommen und vor allem im Ösophagus meist gutartige Leiomyome darstellen. Manche benigne Tumoren, wie z. B. kleine gastrointestinale Stromatumoren, besitzen ein malignes Potenzial und müssen daher von komplett benignen Tumoren unterschieden werden. Epitheliale Tumoren können bereits durch endoskopische Standardbiopsien diagnostiziert werden, während subepitheliale Läsionen anderweitig bioptisch weniger zugänglich sind. Hier hilft schon vor der Gewebsgewinnung oder Entfernung der Läsion die Endosonographie. Sie ermöglicht eine weitere Zuordnung der Läsion zu einer spezifischen Wandschicht und gibt zusätzliche Informationen aufgrund der Echogenität und des Echomusters. Endoskopische Resektionsverfahren ermöglichen die vollständige Resektion von Tumoren in der Mukosa oder Submukosa. Einige Autoren beschreiben auch Resektionstechniken in tieferen Wandschichten (Muscularis propria), die aber auch mit einem signifikanten Perforationsrisiko assoziiert sind. Unterschiedliche chirurgische Resektionsverfahren stehen zur Verfügung, die je nach Größe und Lokalisation der Tumoren von laparoskopischen Enukleationsverfahren über endoskopisch-laparoskopische (Rendezvous-)Techniken bis zum Zweihöhleneingriff reichen können. Die bestehenden diagnostischen und therapeutischen Herausforderungen werden in diesem Leitthemenbeitrag kritisch diskutiert.