Zusammenfassung
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation ist die Lungenentzündung die häufigste Todesursache unter den Infektionskrankheiten weltweit und macht 15 % der Todesfälle bei Kindern unter fünf Jahren aus.
Pneumonische Lungeninfiltrationen sind durch typische sonomorphologische Veränderungen gekennzeichnet (subpleurale Konsolidierungen, Bronchoaerogramme, parapneumonische Ergüsse). Lungenentzündungen können bereits am Krankenbett entdeckt werden. Das Ausmaß der Infiltration kann aufgrund von Artefakten in der Sonographie unterschätzt werden. Die Reventilation korreliert gut mit dem klinischen Verlauf. Bei der lobulären und segmentalen Pneumonie werden infolge einer ausgedehnten fibrinösen Exsudation große Mengen an Luft aus der Lunge verdrängt. Betroffene Lappen oder Segmente sind luftleer und versinken im Wasser. Der Wert der Thoraxsonographie bei Lungenentzündungen liegt in der Beurteilung der begleitenden Pleuraflüssigkeit, der rechtzeitigen Erkennung von Abszessbildung, der sonographisch gesteuerten Entnahme von Erregern und der Kontrolle insbesondere bei Schwangeren und Kindern. Bei Tuberkulose und Erkrankungen des Lungengerüsts ist die Sonographie die optimale Methode, um kleine Pleuraergüsse und subpleurale Verdichtungen sichtbar zu machen; sie ist daher zur Kontrolle des Krankheitsverlaufs sehr zu empfehlen.
Die Sonographie erlaubt es dem Untersucher nicht, zwischen Metastasen und peripheren Karzinomen zu unterscheiden. Bei der Interpretation müssen die Krankengeschichte des Patienten und die Übersichtsröntgenbilder berücksichtigt werden. Differentialdiagnostisch muss die Entstehung von Läsionen in der parietalen Pleura durch eine dynamische Untersuchung ausgeschlossen werden. Selbst gutartige pulmonale Läsionen, z. B. Hamartome oder Hämangiofibrome, können sich als hypoechoische Formationen bis in die Peripherie der Lunge erstrecken. Die Zystenwände können von unterschiedlicher Dicke sein. Sie haben in der Regel einen schalltoten Inhalt. Gelegentlich enthalten sie Flüssigkeit mit internen Echos. Um eine Zyste von einem Lungenabszess oder einem gekapselten Empyem zu unterscheiden, müssen bei der Diagnose klinische Parameter und computertomographische Untersuchungen berücksichtigt werden. Ein bösartiges Eindringen in die Brustwand verursacht häufig lokale Schmerzen. Das Eindringen in benachbarte Strukturen der Brustwand ist ein sehr zuverlässiges Zeichen für bösartiges Wachstum. Eine gezielte Untersuchung der Region mit dem Schallkopf hilft, die Erkrankung frühzeitig zu diagnostizieren. Lungenmetastasen werden sonographisch dokumentiert, wenn sie den Rand der Lunge erreichen, um die Erkrankung frühzeitig zu diagnostizieren. Letztlich sind bakteriologische, zytologische und histologische Untersuchungen von entscheidender Bedeutung.
In jüngster Zeit hat sich gezeigt, dass ein gezielter Einsatz von verschiedenen Organ-Ultraschalluntersuchungen mit dem D-Dimer-Test je nach Anamnese und klinischem Bild die Treffsicherheit deutlich verbessert. Dies hat sich auch bei der Kombination von Lungenultraschall mit der Kompressionssonographie der Beinvenen gezeigt. Die in den letzten Jahren veröffentlichten Studien haben die Sonomorphologie der Lungenembolie wesentlich genauer beschrieben: Zwei Drittel der Lungeninfarkte sind dorsal in den Unterlappen lokalisiert, durchschnittlich 2,4 der Verdichtungen haben eine mittlere Größe von 12 x 16 mm und sind meist dreieckig geformt. Typische Zeichen in der Echokardiographie sind: Dilatation und Hypokinese des rechten Ventrikels sind leicht zu erkennen. Weitere Anzeichen sind abnorme Septalbewegungen, Trikuspidalinsuffizienz, McConnels-Zeichen, Thromben im rechten Herzen und die systolische Exkursion der Trikuspidalebene (TASPE). Die meisten dieser Zeichen lassen sich bei der fokussierten Echokardiographie schnell erkennen und leicht erlernen. Derzeit wird bei einem Drittel der kritisch kranken Intensivpatienten mit Covid-19 eine hohe Inzidenz thrombotischer Komplikationen beobachtet. Die Kombination von Point-of-Care-Lungenultraschall und fokussierter Echokardiographie in Notfallsituationen wird die Mortalität von Lungenembolien verringern.
Schlüsselwörter: Lungenembolie, Lungenultraschall, Echokardiographie, tiefe Venen, Intensivmedizin
Je nach Ausmaß der intrapleuralen Flüssigkeit findet man bei der Kompressionsatelektase eine spitzkappenartige, keilförmige, homogene, hypoechoische Transformation mit unscharfen Rändern zum belüfteten angrenzenden Lungengewebe. Das sonographische Bild der obstruktiven Atelektase ist durch ein weitgehend homogenes, hypoechoisches Lungengewebe gekennzeichnet, ähnlich einer Hepatisierung. Ein Erguss kann fehlen oder sehr schwach ausgeprägt sein. Je nach Ausmaß der intrapleuralen Flüssigkeit findet man bei der Kompressionsatelektase eine spitzkappenartige, keilförmige, homogene, hypoechoische Transformation mit unscharfen Rändern zum belüfteten angrenzenden Lungengewebe. Das sonographische Bild der obstruktiven Atelektase ist durch ein weitgehend homogenes, hypoechoisches Lungengewebe gekennzeichnet, ähnlich einer Hepatisierung. Ein Erguss kann fehlen oder sehr schwach ausgeprägt sein. Bei einer lobären Atelektase ist der Rand zum belüfteten Lungengewebe eher unscharf. Intraparenchymatöse Strukturen zeigen sich als hypoechoische Gefäßlinien, echogene Bronchialreflexbänder oder fokale Läsionen. Bei Thoraxtraumata, insbesondere bei seriellen Rippenfrakturen, lassen sich Lungenkontusionen sonographisch besser darstellen als auf Röntgenbildern. Die Bedeutung der Möglichkeit, einen zentralen Tumor darzustellen, liegt darin, dass der Tumor unter sonographischer Führung durch atelektatisches Lungengewebe hindurch biopsiert werden kann, und zwar praktisch ohne Risiko von Komplikationen.
Schlüsselwörter: Obstruktive Atelektase, Kompressionsatelektase, Tumor, Biopsie