Erschienen in:
01.06.2004 | Varia
Diagnostisch-therapeutisches Management des akuten Abdomens in Hajah (Jemen)
verfasst von:
Dr. A. Al-Gamrah
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 6/2004
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Zusammenfassung
Unter dem klinischen Bild des akuten Abdomens wurden im Zeitraum vom 01. Januar bis 31. Dezember 2000 236 Patienten im Bezirkskrankenhaus der Hauptstadt Hajah des gleichnamigen Bezirkes im Nordwesten der Republik Jemen behandelt. Das Krankenhaus war 1997 von Saudi-Arabien in Hajah erbaut worden und verfügt über 72 Betten. Die Stadt zählt 60.000 Einwohner und ist für die Versorgung von rund 800.000 Menschen in der Region zuständig. Die Kranken wurden nach Diagnosegruppen, Alters- und Geschlechtsverteilung sowie Beschwerdedauer erfasst. Die häufigste Diagnose war die akute Appendizitis gefolgt von inkarzerierten Hernien. Häufig vertreten waren darüber hinaus komplizierte Ulzera des oberen Gastrointestinaltraktes und gynäkologische Erkrankungen. Bei den traumatischen Abdominalverletzungen waren Schussverletzungen vorherrschend. Die Diagnose wurde in mehr als der Hälfte der Fälle erst durch den operativen Eingriff gestellt. Trotz der sehr eingeschränkten apparativen Ausstattung und der kurzen Krankenhausverweildauer sind im Beobachtungszeitraum bei keinem Patienten Komplikationen tödlich verlaufen. Das diagnostisch-therapeutische Management des akuten Abdomens ist letztendlich abhängig vom apparativ-technischen Ausstattungsgrad eines Krankenhauses, vor allem aber vom Ausbildungsstand und von den entsprechend verfügbaren Fachärzten.