Erschienen in:
01.10.2010 | Leitthema
Dicker durch Fett oder Wasser
Lipohyperplasia dolorosa vs. Lymphödem
verfasst von:
Prof. Hon. (Univ. Puebla) Dr. M.E. Cornely
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 10/2010
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Zusammenfassung
Lipohyperplasia dolorosa und Lymphödem sind Krankheiten unterschiedlicher Entitäten, die dennoch beide in der Lymphologie angesiedelt sind. Während bei der Lipohyperplasia dolorosa eine angeborene Fettverteilungsstörung zu einer Hochvolumeninsuffizienz und der entsprechenden Klinik führt, sind Lymphödeme gekennzeichnet durch angeborene Transportinkompetenzen der Gefäße oder erworbene Störungen der Transportkapazitäten. Nach heutigem Verständnis ist die solide Vermehrung des Volumens bei Lymphödemen einer Fehlsteuerung eines Biomechanismus geschuldet, bei der die Ausschüttung zusätzlicher Proteoglykane in das Homöostasesystem der Flüssigkeit des interstitiellen Raums eine bedeutende Rolle spielt. Die lymphologische Liposkulptur steht als dermatochirurgisch erfolgreich eingeführte Maßnahme auch bei sekundären Lymphödemen zur Verfügung und erfüllt auch bei der Behandlung der Lipohyperplasia dolorosa ihren seit vielen Jahren erfolgreich nachgewiesenen Zweck durch Entfernung des subkutanen Fettgewebes. Druckschmerzhaftigkeit und Notwendigkeit für komplexe Entstauungstherapie sind nach lymphologischer Liposkulptur bei Lipohyperplasia dolorosa nicht mehr vorhanden bzw. nicht mehr notwendig. Dieser Zustand ist dauerhaft, da die angeborenen Fettmassen nach chirurgischer Sanierung nicht wieder neu entstehen. Die Lipohyperplasia dolorosa ist durch die lymphologische Liposkulptur heilbar. Für sekundäre Lymphödeme gilt eine durch diese Methode zu erzielende Verbesserung der Lebensqualität der Patienten, die sich in Angleichung der Symmetrie der Extremitäten und Verminderung bis Aufhebung der komplexen Entstauungstherapie äußert.