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Erschienen in: Die Dermatologie 6/2009

01.06.2009 | Dermatologie in Kunst und Geschichte

Die große Barb im Marburger Universitätsmuseum

Eine frühe Dokumentation der Akromegalie

verfasst von: Prof. em. Dr. W. Krause, G. Rassner, R. Happle

Erschienen in: Die Dermatologie | Ausgabe 6/2009

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Zusammenfassung

Im Marburger Universitätsmuseum für Kulturgeschichte im Landgrafenschloss findet sich das Porträtbild „Die große Barb“, das eine Frau mit Akromegalie zeigt. Sie weist die typischen Veränderungen auf: Verdickung der Hautfalten, Verdickung von Lippen und Augenlidern, Wachstum von Knochen und Knorpeln, Verlängerung der Nase, Vergrößerung der Ohren, Vorwölbung der Jochbögen, der Unterkiefer und des Kinns. Die Akromegalie beruht auf der vermehrten Sekretion von Wachstumshormon, das als Symptom bei mehreren Syndromen wie der multiplen endokrinen Neoplasie Typ 1, dem McCune-Albright-Syndrom und dem NAME-Syndrom („Carney complex type I“) vorkommt. Das auffallendste Symptom der Akromegalie ist der Riesenwuchs, der auch bei Androgenmangelzuständen wie dem Klinefelter-Syndrom und bei anderen Syndromen auftritt. Genannt werden das Simpson-Golabi-Behmel-Syndrom, das Sotos-Syndrom, das Marfan-Syndrom, die Homozystinurie und das Fragile-X-Syndrom. Über das weitere Schicksal der Patientin auf dem Porträt ist nichts bekannt. Es ist auch nicht bekannt, ob sie die Stellung der Kammermagd ihrer ungewöhnlichen Körpergröße verdankte, denn es war eine verbreitete Sitte an Fürstenhöfen, Menschen mit körperlichen Abnormitäten in Diensten zu haben.
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Metadaten
Titel
Die große Barb im Marburger Universitätsmuseum
Eine frühe Dokumentation der Akromegalie
verfasst von
Prof. em. Dr. W. Krause
G. Rassner
R. Happle
Publikationsdatum
01.06.2009
Verlag
Springer-Verlag
Erschienen in
Die Dermatologie / Ausgabe 6/2009
Print ISSN: 2731-7005
Elektronische ISSN: 2731-7013
DOI
https://doi.org/10.1007/s00105-009-1762-9

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