Erschienen in:
01.06.2009 | Leitthema
Molluscum contagiosum
Von der pädiatrischen Dermatologie zur sexuell übertragbaren Infektion
verfasst von:
Prof. M. Skerlev, M.D., Ph.D, K. Husar, M.D., M.A., M. Sirotković-Skerlev
Erschienen in:
Die Dermatologie
|
Ausgabe 6/2009
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Zusammenfassung
Mollusca contagiosa (MC) sind eine häufig auftretende, durch das Molluscum-contagiosum-Virus verursachte Hautinfektion, sie kann Kinder und Erwachsene betreffen. Sie ist relativ häufig bei 1- bis 5-Jährigen und kann an fast allen Körperstellen auftreten. Bei Erwachsenen gelten MC als sexuell übertragbare Infektion (STI). Das Molluscum-contagiosum-Virus kann direkt von Mensch zu Mensch übertragen werden oder durch Autoinokulation. Bei Erwachsenen finden sich MC typischerweise in der Genitalregion. Extragenitaler Befall tritt häufiger auf unter Immunsuppression, besonders bei HIV-Infektion. Bei HIV-positiven Patienten können MC als Teil eines immunrekonstitutionellen inflammatorischen Syndroms (IRIS) verstanden werden. Bei Kindern sind vermutlich beide Geschlechter gleich häufig betroffen, bei Erwachsenen scheint die Prävalenz unter Männern höher zu sein. Hinsichtlich einer Behandlung bestehen zwar Kontroversen, sie kann aber sehr hilfreich sein bei der Prävention. Bisher gibt es keine kausale Therapie, die meisten Behandlungsoptionen sind mechanischer Art, andere sind nicht hinreichend evidenzbasiert. Besondere Beachtung sollte einem extragenitalen Befall bei Erwachsenen geschenkt werden, dann sollte ein HIV-Test empfohlen werden. Zur Prävention von Übertragung und Autoinokulation sollten sowohl Kinder als auch Erwachsene mit MC angehalten werden, Hautkontakt und Kratzen zu vermeiden. Erwachsene MC-Patienten sollten einem Screening auf andere sexuell übertragbare Infektionen unterzogen und entsprechend beraten werden.