Erschienen in:
01.02.2003
Die juvenile Arteriosklerose — Suchtmittelfolge oder genetische Determination ?
verfasst von:
B Luther, A Weinbrenner, K Grabitz, P Heering, W Sandmann
Erschienen in:
Gefässchirurgie
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Ausgabe 1/2003
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Zusammenfassung
Methodik
47 Patienten (19 F:28 M) mit einem Durchschnittsalter von 34,98±3,92 Jahren wurden wegen einer symptomatischen juvenilen Arteriosklerose (JASK) gefäßchirurgisch behandelt. Die primäre, von anderen Erkrankungen unbeeinflusste ASK wurde histologisch gesichert. Von den kardiovaskulären Risikofaktoren (RF) wurde v. a. der Nikotinabusus untersucht. Doppler- und duplexsonographische Nachkontrollen nach einer durchschnittlichen Beobachtungszeit von 6,98±3,85 Jahren dienten der Detektion arteriosklerotischer Rezidivverschlüsse und neuer Befallsherde in anderen Gefäßterritorien.
Ergebnisse
Die Häufigkeit der JASK im eigenen gefäßchirurgischen Krankengut betrug 0,36%. 97,9% der Patienten waren Raucher, 28,3% inhalierten täglich mehr als 40 Zigaretten. Die Suchtmittelexposition betrug in der Regel 20 Jahre. 31 Patienten (65,9%) wiesen ≥3 RF auf. Prädilektionsstellen der JASK waren der aortoiliakale Abschnitt (48,9%), die Karotisstrombahn (19,1%) und die Koronararterien (14,9%), wobei 70,2% der Patienten innerhalb des Observationsintervalls von 13 Jahren Verschlussprozesse der distalen Aorta und der Aa. iliacae entwickelten.
Schlussfolgerung
Die JASK verläuft aggressiv und multilokulär mit Bevorzugung des aortoiliakalen Abschnitts. Es scheint eine grundsätzliche Beziehung zum Tabakabusus zu bestehen. Ein genetischer Zusammenhang zwischen JASK und ACE-Gen-Polymorphismus wurde nicht gefunden.