Erschienen in:
21.11.2019 | Osteonekrosen | Operative Techniken
Die „klassische“ Entlastungsbohrung bei atraumatischer Hüftkopfnekrose
verfasst von:
C. Benignus, C. Lüring, Prof. Dr. J. Beckmann
Erschienen in:
Operative Orthopädie und Traumatologie
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Ausgabe 2/2020
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Zusammenfassung
Operationsziel
Retrograde Anbohrung des nekrotischen Areals im Hüftkopf, um den intraossären Druck zu senken und ein Einwachsen von neuen Blutgefäßen zu ermöglichen.
Indikationen
Atraumatische Hüftkopfnekrose im ARCO-Stadium I (reversibel) und ARCO-Stadium II (potenziell reversibel) mit idealerweise einem medialen oder zentralen Nekroseareal < 30 % oder im ARCO-Stadium III mit Infraktion des Hüftkopfs zur kurzfristigen Schmerzreduktion.
Kontraindikationen
ARCO-Stadium III C, ARCO-Stadium IV (sekundäre Arthrose), stadienunabhängiges Vorliegen eines Nekroseareals > 30 %, Infektionen.
Operationstechnik
Rückenlage. Darstellung des Nekroseareals mittels Bildwandler, Wahl des Zugangs durch aufgelegten Kirschner-Draht, laterodorsaler Hautschnitt auf Höhe des Drahtes, Tractusspaltung, Längsspaltung des M. vastus lateralis, Kirschner-Draht (2–3 mm) in die Nekrosezone vorbohren, evtl. durch weitere Drähte ergänzen oder mithilfe einer Hohlfräse ausräumen, Wundverschluss.
Weiterbehandlung
Teilbelastung (ca. 20 kg) für 6 Wochen wegen der Gefahr einer Fraktur, anschließend sollte für weitere 6 Wochen Springen sowie Sprinten vermieden werden. Physiotherapeutische Beübung ab dem 1. postoperativen Tag, Thromboseprophylaxe bis zur Vollbelastung.
Ergebnisse
Die Ergebnisse sind abhängig vom ARCO-Stadium und in den frühen Stadien erfolgversprechend.