Erschienen in:
04.08.2018 | Asthma bronchiale | Original
Die subkutane Immuntherapie mit einem Hochdosis-Hausstaubmilbenallergoid ist gut verträglich
Gepoolte Verträglichkeitsdaten aus klinischen Studien und aus mehr als zehnjähriger Anwendung in der täglichen Praxis in verschiedenen Subgruppen
verfasst von:
Prof. Dr. Ludger Klimek, Gabriele-Cornelia Fox, Susanne Thum-Oltmer
Erschienen in:
Allergo Journal
|
Ausgabe 5/2018
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Abstract
Hintergrund
Die Wirksamkeit einer allergenspezifischen Immuntherapie (AIT) mit Hausstaubmilben(HDM)-Präparaten bei allergischer Rhinitis und kontrolliertem allergischen Asthma wurde in kontrollierten Studien bei Erwachsenen und Kindern belegt. Verträglichkeitsdaten, die die klinische Entwicklung und Post-Marketing-Daten insbesondere in verschiedenen Subgruppen vergleichen, fehlen allerdings.
Methoden
Wir analysierten die gepoolten Verträglichkeitsdaten einer subkutanen AIT (SCIT) mit einem Hochdosis-Hausstaubmilbenallergoid aus sechs randomisierten, kontrollierten Studien (RCTs) bei allergischen Atemwegserkrankungen ausgelöst durch Hausstaubmilben und von Post-Marketing-Verträglichkeitsdaten aus mehr als zehn Jahren, einschließlich der Daten verschiedener Subgruppen (Alter, Geschlecht, Asthmastatus).
Ergebnisse
Insgesamt wurden 500 Patienten mit allergischen Atemwegserkrankungen in RCTs behandelt: 279 erhielten die Marktdosis des Hochdosis-Hausstaubmilbenallergoid von 1.800 Proteinstickstoffeinheiten (PNU) (214 doppelblind, placebokontrolliert [HDM-DBPC], 65 Kinder/Jugendliche im Vergleich zur Standardmedikation [HDM-RCT(UC)]) und 221 Placebo (PL). In der 1.800 PNU HDM-DBPC-Gruppe wurden 38,8 % unerwünschte Ereignisse (AEs) beobachtet (31,2 % PL, 35,5 % HDM-ALL [1.800 PNU]); die Unterschiede basierten primär auf lokalen Reaktionen; bei systemischen Reaktionen gab es keine Unterschiede (10,9 % PL, 11,2 % HDM-DBPC, 11,2 % HDM-ALL); von 279 mit dem Hochdosis-Hausstaubmilbenallergoid behandelten Patienten hatte einer ein schwerwiegendes unerwünschtes Ereignis (SAE).
Bei Kindern (n = 39)/Jugendlichen (n = 26) fanden sich im Vegleich zu Erwachsenen weniger AEs in Zusammenhang mit der Medikation und weniger lokale Reaktionen; systemische Reaktionen: Kinder 12,8 %, Erwachsene 11,2 %, Jugendliche 7,7 %. Frauen zeigten geringfügig mehr AEs. Die Behandlung wurde von Patienten mit Asthma gut vertragen (n = 267; GINA I n = 32, II n = 104, III n = 17, 114 keine Klassifikation).
In mehr als zehn Jahren wurden mehr als 100.000 Patienten mit dem Hochdosis-Hausstaubmilbenallergoid (1.800 PNU) unter Praxisbedingungen behandelt. Über unerwünschte Arzneimittelwirkungen (ADRs) wurde bei 0,5 % der Patienten berichtet. 94,6 % dieser ADRs waren bekannt.
Schlussfolgerung
Eine SCIT mit der Marktdosis des Hochdosis-Hausstaubmilbenallergoid zeigte sich sowohl in der klinischen Entwicklung als auch in der täglichen Praxis als gut verträglich. Es fand sich kein erhöhtes Risiko in den untersuchten Subgruppen. Die Verträglichkeit war vergleichbar mit einer sublingualen Immuntherapie (SLIT) mit HDM-Tabletten.