Erschienen in:
01.03.2014 | Leitthema
Die Werferschulter
verfasst von:
S. Gaber, V. Zdravkovic, Prof. Dr. B. Jost
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 3/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Wurfbewegung bei Wurfsportlern setzt das Schultergelenk repetitiv hohen Belastungen und extremen Außenrotationsbewegungen in Abduktion aus. Die dynamischen und statischen glenohumeralen Stabilisatoren müssen ein heikles Gleichgewicht zwischen Mobilität und Stabilität bewahren.
Verletzungsursachen
Glenohumerale Anpassungsvorgänge auf ossärer, kapsuloligamentärer und muskulärer Ebene mit dem Resultat der Erhöhung der Außenrotationsfähigkeit und damit Verbesserung der Geschwindigkeit des Wurfobjekts können letztendlich ins Pathologische abweichen und ursächlich für die schmerzhafte Werferschulter sein. Es können Kräfteungleichgewichte, funktionelle Instabilitäten und posteriore Kapselverkürzungen mit konsekutivem glenohumeralem Innenrotationsdefizit auftreten.
Verletzungsmuster
Das innere Impingement wird bei Wurfsportlern oft beobachtet und in das häufige posterior-superiore und das seltene anterior-superiore Impingement unterteilt. Typische strukturelle Schäden in der Werferschulter sind die artikularseitigen Rotatorenmanschettenrisse, Bizepssehnenanker- und/oder Labrumläsionen und Zysten, Ödeme oder osteochondrale Defekte des Humeruskopfs oder Glenoids.
Diagnostik
Zur exakten Diagnosestellung ist nach der Anamnese und der sorgfältigen klinischen Untersuchung eine Arthro-MRT zur Abklärung von Gelenkbinnenschäden indiziert. Auf die Korrelation von Klinik und Bildgebung muss geachtet werden.
Therapie
Bei Versagen der konservativen Therapiemaßnahmen oder bei Vorliegen signifikanter struktureller Schäden ist ein operatives Vorgehen indiziert, welches sich an der zugrunde liegenden Pathologie orientiert und arthroskopisch mittels bekannter Techniken und Kriterien durchgeführt wird.