Erschienen in:
01.06.2011 | Originalarbeit
Die winkelstabile Platte zur Behandlung der 3- und 4-Fragmentfraktur am proximalen Humerus
Eine Komplikationsanalyse
verfasst von:
Dr. L. Eden, S. Frey, B. Holzapfel, K. Fehske, D. Ziegler, R. Meffert
Erschienen in:
Obere Extremität
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Ausgabe 2/2011
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die proximale Humerusfraktur stellt bereits heute eine der häufigsten Frakturen in der Unfallchirurgie insgesamt und in der Alterstraumatologie im Speziellen dar. Das derzeitige Standardverfahren einer offenen Reposition und Fixation mit einer winkelstabilen Platte weist hohe Komplikationsraten auf.
Material und Methoden
Insgesamt wurden 34 Komplikationsverläufe durchschnittlich 23 Monate nach Frakturversorgung retrospektiv nachuntersucht. Als Vergleichsgruppe dienten Patienten ohne Komplikation (n=34). Alle Patienten wurden postoperativ funktionell assistiert mobilisiert.
Ergebnisse
Es ergab sich eine Rate von 50% unerwünschter Verläufe, drei Viertel davon Schraubenperforationen. Für die Patienten mit Komplikation ergaben sich schlechte funktionelle Ergebnisse mit einem mittleren Constant Murley Score (CMS) von 43 (altersadaptiert 53), hohe Revisionsraten (50%) und eine hohe Patientenunzufriedenheit. In dieser Untersuchung konnten einzelne Faktoren wie die dislozierte 4-Fragmentfraktur und Komorbiditäten aus dem neurologisch-psychiatrischen Fachgebiet (z. B. Demenz, Parkinson etc.) als negative Prädiktoren herausgearbeitet werden.
Schlussfolgerung
Die hohen Komplikationsraten bei dislozierten 4-Fragmentfrakturen mit Risikofaktoren, wie neurologisch-psychiatrischen Nebenerkrankungen, legen bei alten Patienten mit Osteoporose die Versorgung mit einer primären Frakturprothese nahe.