Erschienen in:
01.01.2011 | HNO-Praxis
Diesseits der „pattern generators“
Kortikale Steuerung des Schluckakts
verfasst von:
S. Meyer, Prof. Dr. Dr. h.c. M. Ptok
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 1/2011
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Zusammenfassung
Hintergrund
Der neurophysiologische Verlauf des Schluckakts steht seit einigen Jahren wieder im Blickpunkt des Interesses. Besonders das Wissen um die kortikale Beteiligung ist mit der Hoffnung verbunden, Dysphagien zukünftig mittels kortikaler Stimulation therapieren zu können.
Methodik
Übersichtsarbeit nach selektiver Literaturrecherche in PubMed.
Ergebnisse
Eine Beteiligung des Kortex gilt nicht nur für die Schluckinitiierung, sondern auch während der pharyngealen und ösophagealen Phase als gesichert. Zudem scheint eine Hemisphärendominanz für den Schluckakt und seine einzelnen Phasen vorzuliegen.
Diskussion
Nach bisherigen Ergebnissen muss die Theorie der völligen Autonomie der „pattern generators“ aufgegeben werden, sie stehen vielmehr unter kortikalem Einfluss. Im Genesungsprozess unilateraler Hirnschädigungen scheint der gesunden Hemisphäre aufgrund kortikaler Reorganisationsprozesse eine bedeutende Rolle zuzukommen. Einige Studienergebnisse weisen darauf hin, dass die repetitive transkranielle Magnetstimulation und damit die Modulation kortikaler Areale zur Dysphagietherapie nutzbringend eingesetzt werden kann.