Erschienen in:
15.03.2018 | Schädigung einzelner Nerven | Leitthema
Eine neue Komplikationsklassifikation in der adulten spinalen Deformitätenchirurgie
verfasst von:
Dr. S. Hemmer, H. Almansour, W. Pepke, M. M. Innmann, M. Akbar
Erschienen in:
Die Orthopädie
|
Ausgabe 4/2018
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Mit der zunehmend älter werdenden Bevölkerung und dem Verständnis des sagittalen Profils bei beschwerdehaften Patienten mit adulter spinaler Deformität muss eine Zunahme an Osteotomien der Wirbelsäule erwartet werden. Diese Operationen zeigen eine verhältnismäßig hohe Komplikationsrate. Dabei existiert keine einheitliche Definition und Klassifikation mit Hinblick auf Graduierung des Schweregrads und zeitliches Auftreten der Komplikation.
Ziel der Arbeit
Ziele dieser Arbeit sind, einen Überblick über die verschiedenen in der Literatur beschriebenen Klassifikationen zu geben, auf dieser Basis einen Vorschlag für eine standardisierte und praktikable Klassifikation der Komplikationen nach adulter spinaler Deformitätenchirurgie zu erarbeiten und anhand von zwei Fallbeispielen zu illustrieren.
Material und Methoden
Wir führten eine systematische Pubmed-Literaturrecherche mit den folgenden Suchbegriffen durch: „adult spinal deformity“, „surgery“, „complications“ und „classification“. Der Ausschluss der Publikationen erfolgte anhand des Titels, Abstracts und schließlich des Papers.
Ergebnisse
In der systematischen Literaturrecherche zeigte sich nach Anwendung der Suchkriterien, dass 22 Artikel in diese Studie aufgenommen werden konnten. Bei der Klassifikation des Schweregrads der Komplikation wurde die in der Therapie maligner Tumore etablierte und validierte Einteilung der CTCAE (Common Terminology Criteria for Adverse Events v4.0) am häufigsten verwendet und war am besten geeignet. Hinsichtlich des zeitlichen Auftretens der Komplikationen wurden drei Phasen unterschieden: die intraoperative, perioperative und postoperative Phase.
Diskussion
Unter Berücksichtigung der aktuellen Literatur sollte eine standardisierte und praktikable Klassifikation der Komplikationen nach adulter spinaler Deformitätenchirurgie vor allem den Zeitpunkt und den Schweregrad der Komplikation berücksichtigen. Um eine standardisierte und systematische Erfassung von Komplikationen zu ermöglichen, sollte eine einheitliche Klassifikation im Konsens der Wirbelsäulenchirurgen gefunden werden. Zukünftige Arbeiten sollten auf die Definition und Durchführung einer individuellen präoperativen Risikostratifizierung bei Patienten mit adulten Wirbelsäulendeformitäten abzielen, um zu einer möglichen Reduktion operativer Komplikationen zu gelangen.