Hüftendoprothethik bei speziellen Bedingungen: Endoprothethik bei entzündlichen Erkrankungen des Hüftgelenkes (rheumatoide Arthritis, Chondromatose, pigmentierte villonoduläre Synovialitis; M. Bechterew)
Hüftpathologien bei Patienten mit entzündlichen Erkrankung sind durch eine zusätzliche Affektion der Weichteile und meist des Knochens gekennzeichnet. Signifikante Schmerzen und funktionelle Einschränkungen sind die wesentlichen klinischen Indikationen für die Implantation einer Hüfttotalendoprothese. Hüftgelenkerkrankungen, die mit den entzündlichen Veränderungen vergesellschaftet sind, zeigen oftmals eine schlechtere Knochenqualität. Dies erfordert eine andere Implantatauswahl, insbesondere oftmals den Einsatz zementierter Verankerungsphilosophien. Die Kenntnis erweiterter Weichteiloperationen, wie einer vollständigen Synovektomie bzw. ausgedehnter Releaseoperationen der die Hüfte umgebenden Sehnen, ist obligat. Zu berücksichtigen sind aber auch die intraoperativen Herausforderungen durch begleitende Veränderungen in anderen Körperregionen (z. B. der Halswirbelsäule) sowie die häufig notwendige medikamentöse Langzeittherapie mit Biologika. Da oftmals die Operation in einem jüngeren Patientenalter gegenüber dem bei primärer Koxarthrose erfolgt, ist eine detailliertere Aufklärung über die Verhaltensweise und Langzeitprognose notwendig.