Autoantikörperbildung gegen citrullinierte Peptide (ACPA) und den Fc-Teil des IgG-Moleküls (
Rheumafaktoren) werden bei ca. 50–80 % der Patienten mit RA gefunden und können der ersten klinischen Krankheitsmanifestation um viele Jahre vorausgehen. Insbesondere die Bildung von ACPA durch den Verlust der
Toleranz gegen Selbstpeptide, bei denen posttranslational die Aminosäure
Arginin in
Citrullin umgewandelt worden ist, scheint ein früher Krankheitsschritt zu sein. Die ACPA-Bildung wird teilweise genetisch determiniert. Insgesamt sollen genetische Faktoren zu ca. 50 % zur Disposition zur RA beizutragen und es wurden eine ganze Anzahl von prädiktiven Genloci identifiziert (McInnes und Schett
2011). Darüber hinaus sind Umweltfaktoren für die RA bekannt, wovon das
Rauchen, welches das Risiko für eine ACPA-positive RA verdoppelt, am eindeutigsten assoziiert ist. Der weitere Pathomechanismus der RA wird bestimmt durch die Bildung eines stark vaskularisierten synovialen Pannus, welcher verschiedene hochaktivierte Zellpopulationen enthält die eine Vielzahl von entzündlichen Mediatoren wie
Zytokine,
Matrix-Metalloproteinasen, vasoaktive Substanzen und vieles mehr produzieren. Wichtige Effektorzellen der Synovitis sind die synovialen Fibroblasten, die teilweise autonome, semi-maligne Eigenschaften annehmen, synoviale
Makrophagen als Hauptproduzenten inflammatorischer Zytokine sowie T- und
B-Lymphozyten als Träger spezifischer Immunität. Zytokine
spielen als Botenstoffe der Entzündung eine wesentliche Rolle. Dabei wird Tumor Nekrose Faktor (TNF)-α und Interleukin-(IL)-6 derzeit eine zentrale Rolle zugeschrieben, die durch die starken therapeutischen Effekte der Therapie mit den jeweiligen Inhibitoren bewiesen wird. In neuerer Zeit treten weitere Zytokine wie z.B. das von T-Zellen produzierte Zytokin IL-17 oder der Granulozytenmakrophagen koloniestimulierende Faktor (
GM-CSF) durch positive Therapiestudien in den Fokus des Interesses. Die ausgeprägte Erosivität der Erkrankung am Knochen schließlich wird durch
Osteoklasten vermittelt, die durch das Zytokin RANKL aktiviert werden.