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Die Augenheilkunde
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Publiziert am: 01.02.2024

Makuläre Teleangiektasien Typ 2

Verfasst von: Simone Tzaridis, Kristina Pfau, Peter Charbel Issa und Frank G. Holz
Bei makulären Teleangiektasien Typ 2 (MacTel) handelt es sich um eine bilaterale, neurodegenerative Netzhauterkrankung, bei der sekundär vaskuläre Veränderungen auftreten. Die Erkrankung ist durch einen langsamen, progredienten Verlauf gekennzeichnet. Beide Geschlechter sind in etwa gleichem Maß betroffen und das mittlere Alter bei Erstdiagnose liegt um das 55. bis 59. Lebensjahr. Es handelt sich um eine multifaktorielle, komplexe Erkrankung. Morphologische Charakteristika der Erkrankung umfassen eine retinale Transparenzminderung, kristalline Ablagerungen, teleangiektatische Gefäße und Pigmentplaques in der Funduskopie, hyporeflektive Hohlräume und (para)zentrale Fotorezeptordefekte in der optischen Kohärenztomografie, und eine veränderte zentrale Fundusautofluoreszenz sowie erhöhte Gefäßpermeabilität in der Fluoreszenzangiographie. Das Epizentrum der Erkrankung liegt temporal der Fovea. Die Veränderungen sind auf einen zentralen Netzhautbereich von etwa 5° x 8° Durchmesser begrenzt.

Definition und Einleitung

Bei makulären Teleangiektasien Typ 2 (MacTel) handelt es sich nach heutigem Kenntnisstand um eine primär neurodegenerative Erkrankung der zentralen Netzhaut, bei der sich im Verlauf sekundäre vaskuläre Veränderungen entwickeln. Als Komplikation der Erkrankung kann es zum Auftreten sekundärer Neovaskularisationen kommen. Die Erkrankung tritt charakteristischerweise bilateral auf, und zeigt einen langsam-progredienten Verlauf. MacTel ist auf einen zentralen, ovalen Netzhautbereich von etwa 5° (vertikalen) x 8° (horizontalen) Durchmesser beschränkt (sogenannte „MacTel-Zone“), dessen Zentrum die Fovea darstellt. Das Epizentrum der Erkrankung liegt temporal der Fovea (Charbel Issa et al. 2013).
Neben makulären Teleangiektasien Typ 2 werden gemäß der von Gass und Blodi vorgeschlagenen Klassifikation zwei weitere Gruppen sowie zusätzliche Untergruppen makulärer Teleangiektasien unterschieden. Diese Klassifikation fasst verschiedene Erkrankungen unbekannter Ursache zusammen, bei denen es zu erweiterten Netzhautgefäßen am hinteren Augenpol kommt (Gass and Blodi 1993). MacTel Typ 2 stellt die häufigste Form makulärer Teleangiektasien („Gruppe 2A“) dieser Klassifikation dar. Makuläre Teleangiektasien Typ 1 bezeichnen eine meist unilaterale Erkrankung, die durch das Auftreten teleangiektatischer Gefäßveränderungen, Aneurysmata und ein exsudatives Makulaödem gekennzeichnet ist. Die Erkrankung betrifft vorwiegend jüngere Männer und wird als entwicklungsbedingte Anomalie betrachtet, die eine Unterform des Morbus Coats darstellen könnte (Gass und Blodi 1993; Cahill et al. 2001).
Bei makulären Teleangiektasien Typ 3 handelt es sich um eine seltene erworbene, bilaterale Erkrankung. Neben teleangiektatischen Gefäßen kommt es zu Gefäßobliterationen im Bereich des perifoveolaren Kapillarnetzes. Die Erkrankung ist mit systemischen und zerebralen Gefäßverschlüssen assoziiert (Gass und Blodi 1993).

Pathophysiologie

MacTel ist eine multifaktorielle, komplexe Erkrankung, deren Ursache bislang nicht abschließend geklärt ist, und bei der sowohl genetische Faktoren als auch Umweltfaktoren eine Rolle zu spielen scheinen. Obwohl eine familiäre Häufung beobachtet werden konnte (Gillies et al. 2009; Parmalee et al. 2012), konnte bislang nur in einem sehr kleinen Anteil der Fälle eine direkte genetische Ursache nachgewiesen werden. Eine Assoziation mit Stoffwechselerkrankungen, insbesondere mit Diabetes mellitus Typ 2, sowie mit einem erhöhten Body-Mass-Index und arterieller Hypertension wurde darüber hinaus beschrieben (Clemons et al. 2010).
In etwa 3 % der Fälle konnte eine krankheitsverursachende Mutation in dem für das Enzym Phosphoglyceratdehydrogenase (PHGDH) kodierenden Gen nachgewiesen werden (Eade et al. 2021). Hierbei handelt es sich um ein Enzym, das bei der Biosynthese der Aminosäure Serin eine wichtige Rolle spielt. Funktionseinschränkungen in PHGDH resultieren in einer erniedrigten Biosynthese von Serin. Serin ist eine nicht-essenzielle Aminosäure, die eine entscheidende Rolle im Zellmetabolismus sowie bei der Synthese von Sphingolipiden spielt. Letztere stellen wichtige Bausteine für verschiedene Zellfunktionen und Signalwege dar. Bei niedrigen Serinspiegeln erfolgt die Sphingolipidsynthese unter Verwendung anderer Aminosäuren. In der Folge kommt es zur Bildung und Akkumulation atypischer, neurotoxischer Lipidspezies, sog. Deoxysphingolipide (Duan und Merrill 2015; Gantner et al. 2019; Eade et al. 2021). In-vitro-Studien weisen darauf hin, dass Deoxysphingolipide auch für Fotorezeptoren toxisch sind (Gantner et al. 2019). Eine Reduktion der systemischen Serinspiegel konnte ebenfalls bei einer breiteren Population von Patienten mit MacTel festgestellt werden (Scerri et al. 2017). Störungen des Serin/Glycin-Metabolismus wurden darüber hinaus in Zusammenhang mit einem erhöhten Risiko an MacTel zu erkranken diskutiert (Bonelli et al. 2021a, b). Generell haben Patienten mit MacTel einen metabolischen Phänotyp gemeinsam, der u. a. durch erniedrigte Serin- und erhöhte Deoxysphingolipidserumspiegel gekennzeichnet ist (Gantner et al. 2019).
Kürzlich wurde auch ein Zusammenhang mit einer seltenen Form peripherer Neuropathie, der hereditären sensorisch-autonomen Neuropathie Typ 1 (HSAN1), beschrieben. In mehreren der untersuchten Fälle lag eine Koinzidenz von MacTel und HSAN1 vor (Gantner et al. 2019; Rodrigues et al. 2022). Bei HSAN1 handelt es sich um eine autosomal-dominant vererbte Erkrankung, die durch Mutationen in den SPTLC1- und SPTLC2-Untereinheiten der Serin-Palmitoyltransferase (SPT) verursacht wird (Bejaoui et al. 2001; Dawkins et al. 2001). Diese Mutationen führen zu einer verminderten Affinität des Enzyms für Serin und erhöhten Affinität für die Aminosäuren Alanin und Glycin, wodurch es in der Folge wiederum zur Bildung von Deoxysphingolipiden kommt (Eichler et al. 2009; Penno et al. 2010). Obwohl HSAN1 mit nur wenigen hundert beschriebenen Fällen weltweit sehr selten ist, unterstreicht die hohe Koinzidenz beider Erkrankungen die Rolle des gestörten Serin-Lipid-Metabolismus als potenziellen Risikofaktor für die Entwicklung von MacTel (Gantner et al. 2019).

Epidemiologie

Die Prävalenz der Erkrankung wird auf etwa 0,1 % in einer Altersgruppe von Personen > 40 Jahre geschätzt (Klein et al. 2010; Charbel Issa et al. 2013). Beide Geschlechter sind in etwa gleichem Maße betroffen (Charbel Issa et al. 2013). Im Mittel beträgt das Alter bei Erstdiagnose 55 bis 59 Jahre (Clemons et al. 2010; Heeren et al. 2014).

Symptomatik

Erste Symptome treten typischerweise im mittleren Lebensalter auf (Heeren et al. 2014). Diese umfassen Schwierigkeiten beim Lesen in Form springender und/oder fehlender Buchstaben sowie Metamorphopsien (Finger et al. 2009, Heeren et al. 2014). Auch die Fähigkeit zum dreidimensionalen Sehen kann eingeschränkt sein (Muller et al. 2019b). Letzteres sowie die eingeschränkte Lesefunktion konnten mit dem Auftreten sowie der Tiefe und Lage parazentraler Skotome assoziiert werden (Finger et al. 2009; Tzaridis et al. 2019a). Weiterhin leiden Patienten vermehrt unter einem gestörten Kontrastsehvermögen und verminderten Dunkeladaptationsvermögen (Muller et al. 2019a; Tzaridis et al. 2020; Simunovic et al. 2022).
Die zentrale Sehschärfe bleibt oftmals für einen langen Zeitraum erhalten (Heeren et al. 2015), kann jedoch bei fovealer Beteiligung, der Entstehung sekundärer Neovaskularisationsmembranen sowie atrophischer und fibrotischer Veränderungen signifikant eingeschränkt sein (siehe auch Abschn. 9) (Heeren et al. 2020).
Mit der Erkrankung kann eine verminderte visusbezogene Lebensqualität einhergehen (Clemons et al. 2008).

Diagnostik

Die Diagnose MacTel wird anhand von Anamnese, klinischer Untersuchung und retinaler Bildgebung gestellt.

Funduskopie und bildgebende Untersuchungen

5.1.1.
In der Funduskopie können folgende morphologische Veränderungen beobachtet werden (Gass und Blodi 1993; Charbel Issa et al. 2013):
  • Fehlen des fovealen Reflexes
  • Retinale Transparenzminderung (Abb. 1b, c)
  • Kristalline Netzhautablagerungen (Abb. 1c, Pfeilköpfe): in ca. 50 % der Fälle vorhanden, oft bilateral (Sallo et al. 2011)
  • Teleangiektatische Netzhautgefäße
  • Sog. „right-angled vessels“ (Abb. 1d, Pfeilkopf): Gefäße, die auf die Fovea zulaufen, erweitert sind und scheinbar abbrechen, da sie in einem rechten Winkel in tiefere Netzhautschichten ziehen. Diese Gefäße können venösen oder arteriellen Ursprungs sein (Tzaridis et al. 2021a)
  • Pigmentplaques (Abb. 1e, Pfeilkopf): repräsentieren vermutlich proliferierende Zellen des retinalen Pigmentepithels (RPE), die entlang vaskulärer Strukturen in die neuronale Netzhaut einwandern (Gass und Oyakawa 1982; Meleth et al. 2013; Leung et al. 2018; Yasvoina et al. 2023)
  • Sekundäre Neovaskularisationen (Abb. 1f, Markierung) mit oder ohne Aktivitätszeichen (Blutungen, Netzhautödem) oder Fibrose
 
Anhand der in der Funduskopie und Fluoreszenzangiografie dokumentierten Veränderungen lässt sich die Erkrankung gemäß der von Gass und Blodi vorgeschlagenen Klassifikation in insgesamt fünf Stadien einteilen (siehe Tab. 1 und Abb. 1) (Gass und Blodi 1993). Obwohl diese Klassifikation angesichts neuerer bildgebender Methoden insgesamt als überholt gilt, wird sie in der klinischen Praxis noch häufig angewandt. Eine aktuelle, auf multimodaler Bildgebung basierende Stadieneinteilung, die zwischen insgesamt sieben Erkrankungsgraden (Grad 0 bis 6) unterscheidet, ist in Tab. 2 sowie in Abb. 2 dargestellt.
Tab. 1
Stadieneinteilung makulärer Teleangiektasien Typ 2 basierend auf Funduskopie und Fluoreszenzangiografie
Stadieneinteilung nach Gass und Blodi (1993),
Stadium 1
Leckagen in der Fluoreszenzangiografie; funduskopisch keine sichtbaren Veränderungen
Stadium 2
Verminderte Netzhauttransparenz („retinal greying“)
Stadium 3
dilatierte, rechtwinklig in die Tiefe verlaufende Netzhautgefäße („right-angled vessels“)
Stadium 4
Pigmentplaques
Stadium 5
sekundäre Neovaskularisation
Tab. 2
Stadieneinteilung makulärer Teleangiektasien Typ 2 basierend auf multimodaler Bildgebung
Stadieneinteilung basierend auf multimodaler Bildgebung (Chew et al. 2023),**
Grad 0
Keine Unterbrechung der EZ; keine Pigmentplaques; keine hyperreflektiven Veränderungen in der OCT
Grad 1
EZ-Unterbrechung außerhalb der Fovea (Abb. 2, Pfeilkopf); keine Pigmentplaques; keine hyperreflektiven Veränderungen in der OCT
Grad 2
Zentrale EZ-Unterbrechung (Abb. 2, Pfeilkopf); keine Pigmentplaques; keine hyperreflektiven Veränderungen in der OCT
Grad 3
Zentrale EZ-Unterbrechung; Pigmentplaques außerhalb des Zentrums (Abb. 2, Pfeilkopf und vergrößerter Bildausschnitt); keine hyperreflektiven Veränderungen in der OCT
Grad 4
EZ-Unterbrechung/hyperreflektive Veränderungen in der OCT vorhanden (innerhalb oder außerhalb des Zentrums; Abb. 2, Pfeilkopf); keine Pigmentplaques
Grad 5
Zentrale Pigmentplaques (Abb. 2, Pfeilköpfe); keine exsudativen Neovaskularisationen; EZ-Unterbrechung vorhanden (oder nicht klassifizierbar)
Grad 6
(Exsudative) Neovaskularisationen (Abb. 2, weiße Pfeilköpfe) +/− zentrale Pigmentplaques (Abb. 2, schwarze Pfeilköpfe)
**nach Chew et al. (2023) basierend auf Befunden aus Farbfundusfotografie, Fluoreszenzangiografie, Fundusautofluoreszenz und OCT; Hyperreflektivität in der OCT ist nach dieser Klassifikation definiert als buckelförmige hyperreflektive Veränderungen, die vom retinalen Pigmentepithel ausgehen, und mit vertikal oder schräg verlaufenden hyperreflektiven Strängen assoziiert sein können
EZ: ellipsoide Zone; OCT: optische Kohärenztomografie
5.1.2.
In der Optischen Kohärenztomografie (OCT) können folgende Befunde beobachtet werden (Abb. 3ad):
  • Foveale Asymmetrie mit temporaler Netzhautdickenabnahme
  • Hyporeflektive Hohlräume (Abb. 3a, Stern) im Bereich der inneren und/oder äußeren Netzhautschichten; funduskopisch können diese Veränderungen lamellären Defekten ähneln („Pseudomakulaschichtforamen“; Abb. 1d: schwarzer Ring);
  • Unterbrechungen der Fotorezeptorbande/Ellipsoidzone;
  • Atrophie äußerer Netzhautschichten, ggf. mit Kollaps und Verlagerung darüber gelegener Strukturen in Richtung RPE;
  • Hyperreflektive Veränderungen (Abb. 3b, Pfeilkopf) intraretinal und im Bereich der äußeren Netzhaut; repräsentieren am ehesten proliferierende Gefäße und Netzhaut-Aderhautanastomosen. Bei perivaskulärer Akkumulation pigmentierter Zellen kann eine zusätzliche Verschattung darunter liegender Strukturen beobachtet werden (Leung et al. 2018; Breazzano et al. 2020a, b; Tzaridis et al. 2021c ; Mueller et al. 2021; Krivosic et al. 2021)
  • Neovaskuläre Membranen mit oder ohne Exsudation (Abb. 3c, Pfeilköpfe): hyperreflektive Veränderungen unterhalb der Netzhaut und/oder des RPEs; ggf. mit Netzhautdickenzunahme, ggf. im Verlauf Fibrose
  • Durchgreifendes Makulaforamen (Abb. 3d, Stern; insgesamt selten);
  • Epiretinale Neovaskularisationen (siehe auch Abschn. 8): sichtbar als hyperreflektive Veränderungen im Bereich des vitreoretinalen Übergangs (Ayachit et al. 2019)
 
5.1.3.
Mögliche Befunde der Fluoreszenzangiografie umfassen (siehe Abb. 2 und 3, FAG):
  • Erweiterte, teleangiektatische Gefäße
  • Charakteristische Leckage mit diffuser Hyperfluoreszenz in der Spätphase der Untersuchung
  • Neovaskuläre Membranen: sowohl in der Frühphase als auch in der Spätphase der Fluoreszenzangiografie sichtbare Leckagen
 
5.1.4.
Charakteristische Befunde der Blaulicht-Fundusautofluoreszenz
  • Verminderung der normalen (para)fovealen Hypoautofluoreszenz (Abb. 3, BAF, weiße Pfeilköpfe)
  • hypoautofluoreszente Veränderungen (Abb. 3, BAF, schwarzer Pfeilkopf) können bei Auftreten von Pigmentplaques, Blutungen oder Neovaskuarisationsmembranen beobachtet werden (Pauleikhoff et al. 2021)
 
Abb. 3 fasst charakteristische Befunde der OCT, Fluoreszenzangiografie und Fundusautofluoreszenz zusammen.
5.1.5.
Weitere Befunde der multimodalen Bildgebung umfassen eine verminderte Makulapigmentdichte als frühe und charakteristische Veränderung der Erkrankung (Zeimer et al. 2010) sowie eine damit assoziierte erhöhte Signalstärke in der Blue-Light-Reflectance-Bildgebung (siehe Abb. 3, BLR) (Charbel Issa et al. 2008; Sallo et al. 2018). Makulapigment setzt sich aus Lutein, Zeaxanthin und Meso-Zeaxanthin zusammen und zeigt eine charakteristische Verteilung mit einem physiologischen fovealen Maximum und Abnahme der Pigmentdichte mit zunehmendem Abstand zur Fovea (Snodderly et al. 1984a, b). Neben antioxidativen Eigenschaften soll das Makulapigment schädliches kurzwelliges Licht filtern, Streulicht und chromatische Aberrationen vermindern und das Kontrastsehvermögen verbessern. Bei Patienten mit MacTel ist die Makulapigmentdichte vor allem in einem Bereich temporal der Fovea vermindert und verschiedene Muster des Pigmentverlustes, von keilförmig bis oval, und mit oder ohne Verlust des fovealen Pigmentpeaks, können unterschieden werden (Helb et al. 2008; Charbel Issa et al. 2009b; Zeimer et al. 2010). Versuche, die verminderte Pigmentdichte durch die Einnahme oraler Lutein- und Zeaxanthinsupplemente zu erhöhen, zeigten lediglich eine Akkumulation von Pigment in nicht betroffenen Netzhautarealen außerhalb des MacTel-Areals, jedoch keine Effekte in den Bereichen, in denen eine pathologische Pigmentdepletion vorlag (Zeimer et al. 2012). Während das Pigmentverteilungsmuster bei Patienten mit MacTel über viele Jahre sehr stabil zu sein scheint, wurde eine Rolle des Verteilungsmusters für die Erkrankungsprogression sowie für zukünftig zu erwartende morphologische und funktionelle Defekte beschrieben (Muller et al. 2018).
In der Optischen Kohärenztomografie-Angiografie (OCT-A) können typischerweise teleangiektatische Gefäße, insbesondere im Bereich der temporalen Parafovea, dargestellt werden. Eine Rarefizierung von Netzhautgefäßen kann zunächst auf Ebene des tiefen Netzhautplexus, und im weiteren Erkrankungsverlauf auch auf Ebene des superfiziellen Netzhautplexus beobachtet werden. Mit Progression der Erkrankung kommt es in vielen Fällen zu einer Verlagerung der Gefäße in den Bereich der äußeren, normalerweise avaskulären Netzhautschichten sowie zur Ausbildung von Netzhaut-Aderhautanastomosen (Spaide et al. 2015; Tzaridis et al. 2019b; Breazzano et al. 2020a, b). Letztere scheinen einen Risikofaktor für die Entstehung sekundärer Neovaskularisationsmembranen darzustellen (Hess et al. 2022), die ebenfalls mittels OCT-A-Bildgebung detailliert dargestellt und deren Ansprechen auf eine Anti-VEGF-Therapie (s. u.) mittels OCT und OCT-A überwacht werden kann (Tzaridis et al. 2021b).
Fluoreszenz Lifetime Imaging (FLIO) zeigt bei Patienten mit MacTel ein charakteristisches Muster mit verlängerten Lebenszeiten im kurzwelligen Spektrum. Hierbei zeigen sich, ähnlich wie in anderen Bildgebungsmodalitäten, keilförmige bis ovale Veränderungen im Bereich der MacTel-Zone (Sauer et al. 2018). Letztere Veränderungen können bereits sehr früh im Erkrankungsverlauf detektiert werden (Sauer et al. 2020).
Befunde der Adaptiven Optiken-Scanning-Laser-Ophthalmoskopie (AOSLO) deuten auf eine bereits in sehr frühen Erkrankungsstadien signifikant erniedrigte Zapfendichte und verändertes Fotorezeptormosaik hin (Song et al. 2021).
Tab. 3 fasst früheste morphologische Veränderungen zusammen, die mittels Funduskopie und multimodaler Bildgebung bei Patienten mit MacTel detektiert werden können.
 
Tab. 3
Frühe Zeichen in der Funduskopie und multimodalen Bildgebung
Früheste Zeichen in der multimodalen Bildgebung
• OCT: foveale Asymmetrie
• Funduskopie: fehlender fovealer Reflex
• Fluoreszenzangiografie: Leckagephänomen, insbesondere temporal der Fovea
• Fundusautofluoreszenz: Verlust des physiologischen (para)fovealen hyporeflektiven Signals, verminderte Makulapigmentdichte
• FLIO: verkürzte FLIO-Zeiten
• Blue-Light-Reflectance-Bildgebung: erhöhtes Signal v. a. im Bereich der temporalen MacTel-Zone

Funktionelle Untersuchungen:

Aufgrund der zu Beginn der Erkrankung vornehmlich parazentralen Veränderungen hat die zentrale Visustestung insgesamt nur eine eingeschränkte Aussagekraft zur Erfassung funktioneller Defizite. Die funduskontrollierte Perimetrie („Mikroperimetrie“) dagegen erlaubt die Detektion parazentraler Skotome sowie die Beurteilung deren Größe, Tiefe und Lage in Relation zur Fovea (Charbel Issa et al. 2007). Es konnte auch eine sehr gute Korrelation mit morphologischen Veränderungen gezeigt werden (Verlust der Fotorezeptorenbande/Ellipsoidzone in der en face OCT) (Heeren et al. 2018). Leseschwierigkeiten konnten sowohl mit der Tiefe als auch mit der Lage der Skotome in Relation zur Fovea assoziiert werden (Tzaridis et al. 2019a).
Einschränkungen des Lesevermögens treten oftmals als eines der ersten Symptome der Erkrankung auf (Heeren et al. 2014) und können z. B. mittels des Radner-Lesetests einfach quantifiziert werden (Finger et al. 2009). Die dunkeladaptierte Mikroperimetrie weist auf eine frühere Beteiligung von Stäbchen im Vergleich zu Zapfen hin (Schmitz-Valckenberg et al. 2008; Heeren et al. 2019) Weitere funktionelle Defizite umfassen, wie in Abschn. 4 erläutert, Einschränkungen des dreidimensionalen Sehens, des Kontrastseh- sowie des Dunkeladaptationsvermögens (Muller et al. 2019a, b; Tzaridis et al. 2020).

Differenzialdiagnostik

Mögliche Differenzialdiagnosen umfassen Erkrankungen, die ähnliche Befunde in der Funduskopie und/oder retinalen Bildgebung aufweisen. Hierzu zählen Erkrankungen mit teleangiektatischen Gefäßveränderungen (z. B. diabetische Retinopathie, Venenastverschlüsse, sekundäre Netzhautgefäßveränderungen im Rahmen entzündlicher Erkrankungen, Strahlenretinopathie, Makuläre Teleangiektasien Typ 1 und Typ 3 [selten; siehe auch Abschn. 1]), kristalline Netzhautablagerungen (z. B. Tamoxifenretinopathie, Sjögren-Larsson-Syndrom, westafrikanische kristalline Makulopathie, White Dot Fovea), und/oder neurodegenerative Netzhautveränderungen (z. B. Makulaschichtforamen, durchgreifendes Makulaforamen, epiretinale Gliose, altersabhängige Makuladegeneration, Irvine-Gass-Syndrom, Retinopathia centralis serosa, Solarretinopathie, Tamoxifenretinopathie).
Aufgrund der Kombination der charakteristischen Befunde in der multimodalen Bildgebung (siehe Abschn. 5. Diagnostik sowie unten dargestellte Übersicht) sowie der strengen topografischen Begrenzung der Veränderungen auf die MacTel-Zone lässt sich MacTel jedoch in der Regel klar von anderen Erkrankungen abgrenzen. Viele der oben genannten Differenzialdiagnosen können des Weiteren anhand der medizinischen Vorgeschichte, systemischer und/oder retinaler Veränderungen differenzialdiagnostisch unterschieden werden.
Hierbei sollte jedoch beachtet werden, dass auch eine Komorbidität verschiedener Erkrankungen mit MacTel bestehen kann (z. B. mit altersabhängiger Makuladegeneration, Retinopathia centralis serosa, diabetischer Retinopathie) (van Romunde et al. 2021) (Matet et al. 2018).
Tipp
Charakteristische Befunde, die es erleichtern können, MacTel von anderen Diagnosen abzugrenzen, umfassen:
  • Prädilektionsstelle der retinalen Veränderungen temporal der Fovea
  • Begrenzung der bilateralen Veränderungen auf die „MacTel-Zone“
  • Charakteristische hyporeflektive Hohlräume in der OCT
  • Erhöhte Gefäßpermeabilität in der Fluoreszenzangiografie ohne Netzhautdickenzunahme in der OCT
  • Verlust der zentralen Hypoautofluoreszenz durch verminderte Makulapigmentdichte
  • Charakteristische Signalerhöhung in der Blue-Light-Reflectance-Bildgebung

Therapie und Therapieansätze

Aufgrund der unzureichend verstandenen Pathophysiologie der Erkrankung konnte bislang keine kausale Therapie etabliert werden. Verschiedene Therapieansätze, einschließlich fotodynamischer Therapie, intravitrealer Steroidinjektionen und fokaler Laserfotokoagulation, zeigten bislang keinen oder nur unzureichenden Nutzen (Charbel Issa et al. 2013). Bei Vorliegen exsudativer Neovaskularisationen ist eine Behandlung mittels intravitrealer VEGF-Inhibitoren sinnvoll (Narayanan et al. 2012; Toygar et al. 2016; Barth et al. 2018).
Da in der Regel wenige Injektionen zur Stabilisierung exsudativer, sekundärer Neovaskularisationsmembranen bei MacTel ausreichen (Narayanan et al. 2012), kann eine bedarfsadaptierte Behandlung nach Pro-re-nata-Schema angewandt werden.
Die Anwendung intravitrealer VEGF-Hemmer zur Behandlung der nicht-proliferativen Form der Erkrankung zeigte zwar eine vorübergehende Abnahme der Netzhautdicke sowie der Leckagen in der Fluoreszenzangiografie, jedoch ebenfalls keinen funktionellen Zugewinn (Charbel Issa et al. 2011). Eine Nachbeobachtung von mit VEGF-Hemmern über einen Zeitraum von zwölf Monaten behandelten, nicht-proliferativen Augen deutete sogar auf einen ungünstigeren Erkrankungsverlauf im Vergleich zu den nicht-behandelten Partneraugen hin (Kupitz et al. 2015), sodass von einer solchen Therapie abzuraten ist.
Die Ergebnisse einer multizentrischen klinischen Phase-2-Studie weisen auf die Wirksamkeit der intravitrealen Applikation eines neurotrophen Faktors (Ciliary Neurotrophic Factor [CNTF]) hin, der die Erkrankungsprogression verlangsamen soll (Chew et al. 2019). CNTF wird hierbei mittels eines Implantates (Neurotech 501 Zellimplantat [Neurotech Pharmaceuticals, Cumberland, RI]) kontinuierlich in den Glaskörperraum abgegeben. Bei dem Implantat handelt es sich um genetisch modifizierte humane RPE-Zellen, die CNTF sezernieren, und von einer semipermeablen Membran umgeben sind (Chew et al. 2015). Die positiven Ergebnisse der Phase-2-Studie konnten kürzlich in einer Phase-3-Studie bestätigt werden, die Publikation der Ergebnisse sowie eine klinische Zulassung des Präparates stehen derzeit noch aus.
Erste Ergebnisse einer prospektiven, nicht-randomisierten Fallserie an fünf Patienten deuteten auf eine mögliche Wirksamkeit einer subthreshold fotothermalen Lasertherapie hin (Lavinsky et al. 2021). Die Ergebnisse einer Sham-kontrollierten, einfach verblindeten Pilotstudie (NCT03321916), die die Sicherheit und Wirksamkeit einer subthreshold fotothermalen Lasertherapie bei Patienten mit MacTel weiter untersuchen soll, stehen derzeit noch aus.
Ein weiterer möglicher Therapieansatz stellt eine Substitutionstherapie mit oralen Serinsupplementen und/oder Fenofibrat (multizentrische klinische Phase 2a Studie; NCT04907084; ClinicalTrials.gov) dar. In der genannten Studie wird die Hypothese geprüft, ob Deoxysphingolipidserumspiegel, die wie oben erläutert bei Patienten mit MacTel erhöht sind (siehe auch Abschn. 2), durch die Gabe von Serinsupplementen und/oder Fenofibrat gesenkt werden können. Eine Reduktion von Deoxysphingolipidserumspiegeln durch die orale Gabe von Serinsupplementen konnte kürzlich bei Patienten mit HSAN1 gezeigt werden, bei denen ebenfalls erhöhte Deoxysphingolipidserumspiegel vorliegen (Garofalo et al. 2011). Erhöhte Deoxysphingolipidspiegel wurden auch bei Patienten mit Diabetes mellitus bzw. Dyslipidämie beobachtet (Zuellig et al. 2014). Bei letzteren konnte eine Reduktion systemischer Deoxysphinganinspiegel durch die orale Gabe von Fenofibrat erzielt werden (Othman et al. 2015).

Verlauf

Die Erkrankung ist durch einen in der Regel langsam-progredienten Verlauf gekennzeichnet, bei dem es über Jahre bis Jahrzehnte zu einem allmählichen Voranschreiten der retinalen Veränderungen kommt (Charbel Issa et al. 2013; Heeren et al. 2015). Mit der Erkrankung einhergehende Veränderungen beginnen typischerweise in einem Bereich temporal der Fovea, dem Epizentrum der Erkrankung. Von hier kann es zu einer Ausbreitung der Veränderungen kommen, die schließlich die Fovea und nasale Parafovea erreichen können, jedoch gewöhnlich auf den Bereich der MacTel-Zone begrenzt sind.
Mit Erreichen der Fovea kommt es in der Regel zu einem Abfall der zentralen Sehkraft. Eine Asymmetrie der Befunde zwischen rechtem und linkem Auge ist möglich (Heeren et al. 2020). Ob die Ausdehnung der retinalen Veränderungen (sektoriell begrenzt versus ovale Ausbreitung) durch unterschiedliche Phänotypen mit entsprechend unterschiedlicher Erkrankungsprogression bedingt sein könnten, ist derzeit nicht abschließend geklärt.
Verschiedene Parameter wurden zur Beurteilung der Erkrankungsprogression bislang untersucht. Die en-face-Größe des Verlustes der Fotorezeptorbande in der OCT stellt hierbei einen bedeutenden klinischen Verlaufsparameter und Endpunkt für klinische Studien dar und zeigt eine hervorragende Korrelation zu funktionellen Einschränkungen der retinalen Sensitivität in der Mikroperimetrie (Sallo et al. 2012; Heeren et al. 2018; Pauleikhoff et al. 2022).
Ergebnisse histologischer Untersuchungen weisen darauf hin, dass Müller-Zellen früh im Verlauf der Erkrankung betroffen sind (Powner et al. 2010). Mit der Progression der Erkrankung kommt es zu einem Untergang von Fotorezeptoren sowie sekundär zu Gefäßveränderungen. Letztere umfassen morphologische Veränderungen (dilatierte venöse Gefäße, Teleangiektasien), eine erhöhte Gefäßpermeabilität (Leckagen in der Fluoreszenzangiografie) sowie eine Rarefizierung und Verlagerung retinaler Gefäße in den Bereich der äußeren Netzhaut und die Ausbildung von Netzhaut-Aderhaut-Anastomosen (Charbel Issa et al. 2013; Chidambara et al. 2016; Tzaridis et al. 2019b, 2021a, 2021c). Des Weiteren kann es im weiteren Erkrankungsverlauf zu einer Proliferation des retinalen Pigmentepithels und Migration pigmentierter Zellen in die neuronale Netzhaut, zu intraretinalen Gefäßproliferationen sowie zur Ausbildung exsudativer neovaskulärer Membranen unterhalb der Netzhaut und/oder des RPE kommen (Engelbrecht et al. 2002; Leung et al. 2018; Spaide et al. 2018; Breazzano et al. 2020a, b; Tzaridis et al. 2021c). Letztere stellen eine Komplikation der Erkrankung dar, die mit Blutungen und Ödemen der Makula einhergehen und zu einem plötzlichen Visusabfall führen kann. Angaben in der Literatur zur Prävalenz sekundärer Neovaskularisationen schwanken jedoch, was vor allem auf die unterschiedlichen Bildgebungsmethoden und Definitionen, die in verschiedenen Studien zur Detektion der Neovaskularisationen verwendet wurden, zurückzuführen ist. Während die Häufigkeit basierend auf Funduskopie/Farbfundusfotografie mit bis zu 14 % angegeben wird (Gass und Blodi 1993; Clemons et al. 2010; Heeren et al. 2020), wurde in Studien, bei denen multimodale Bildgebung, einschließlich OCT/OCT-Angiografie, genutzt wurde, eine deutlich höhere Prävalenz (14 % bis zu 47 %) beschrieben (Krivosic et al. 2021; Mueller et al. 2021; Tzaridis et al. 2021c). Man geht derzeit davon aus, dass die Neovaskularisationsmembranen ihren Ursprung v. a. aus dem retinalen Gefäßsystem nehmen (Tzaridis et al. 2021a; Krivosic et al. 2021; Mueller et al. 2021). Morphologische Risikofaktoren für die Entstehung exsudativer Neovaskularisationen umfassen hyperreflektive Veränderungen der äußeren Netzhautschichten in der OCT, hiermit assoziierte Netzhaut-Aderhaut-Anastomosen sowie eine niedrige Makulapigmentdichte (Tzaridis et al. 2021a; Hess et al. 2022). Ein bilaterales Auftreten sekundärer Neovaskularisationen wird häufig beobachtet und wurde in bis zu einem Drittel der Fälle beschrieben (Heeren et al. 2020).
Epiretinale Neovaskularisationen stellen eine kürzlich beschriebene Sonderform neovaskulärer Veränderungen bei Patienten mit MacTel dar. Hierbei handelt es sich um Gefäßneubildungen im Bereich des vitreoretinalen Übergangs. Diese können mittels OCT/OCT-Angiografie dargestellt werden und zeigen eine Verbindung zum retinalen Gefäßsystem. Eine Assoziation dieser Veränderungen mit Pigmentplaques sowie ein bilaterales Auftreten wurden in der Mehrzahl der Fälle beschrieben (Ayachit et al. 2019).
Eine weitere Komplikation der Erkrankung ist das Auftreten durchgreifender Makulaforamina. Letztere sind jedoch mit einer Inzidenz von 1–2 % insgesamt selten (Heeren et al. 2020). Der Verlust von Müller Zellen sowie neurodegenerative Prozesse und atrophe Veränderungen, die letztlich zu einer fovealen Instabilität führen, werden in der Pathogenese diskutiert (Koizumi et al. 2007; Bringmann et al. 2020). Eine leichte Dezentrierung der Foramina nach temporal kann vorliegen (Charbel Issa et al. 2013). Einzelne Berichte zum operativen Verschluss durchgreifender Makulaforamina bei MacTel beobachteten eine eingeschrðnkte Verschlussrate, und keine oder eine insgesamt nur geringgradige funktionelle Besserung (Charbel Issa et al. 2009a; Gregori und Flynn 2010; Shukla 2011). Ein Spontanverschluss wurde ebenfalls berichtet (Shukla und Venkatesh 2012).

Prognose

Die zentrale Sehkraft bleibt in vielen Fällen über einen langen Zeitraum erhalten, wobei die Patienten unter anderen funktionellen Defiziten leiden, die mit einer verminderten Visus-bezogenen Lebensqualität einhergehen können (Clemons et al. 2008; Heeren et al. 2015). Hierzu zählen Schwierigkeiten beim Lesen, ein eingeschränktes dreidimensionales Sehen, eine gestörte Dunkeladaptation sowie ein vermindertes Kontrastsehvermögen (Finger et al. 2009; Muller et al. 2019a, b; Tzaridis et al. 2019a, 2020).
Endstadien der Erkrankung, die mit einer signifikanten Visusminderung einhergehen, sind gekennzeichnet durch eine Atrophie der fovealen Fotorezeptoren mit oder ohne subretinale Fibrose, eine Ausbreitung der Veränderungen auf die gesamte MacTel-Zone, eine reduzierte Netzhautdicke im Bereich der MacTel-Zone sowie Hyperpigmentierungen (Charbel Issa et al. 2013; Heeren et al. 2020). Eine Minderung der zentralen Sehschärfe auf einen Dezimalvisus von 0,1 oder schlechter wurde jedoch nur bei ca. 4 % (unilateral) bzw. < 1 % (bilateral) der Patienten beschrieben (Heeren et al. 2020).

Besondere Aspekte

Im Rahmen einer weltweit durchgeführten Registerstudie, der Natural History and Observation Registry (NHOR) Study (www.mactelresearch.org; www.lmri.net), können betroffene Patienten auch in Deutschland in einem von derzeit drei spezialisierten Zentren vorgestellt und in das Studienregister aufgenommen werden. Die erwähnten laufenden und geplanten Therapiestudien rekrutieren Patienten aus diesem Register, sodass Patienten mit MacTel über diese Möglichkeit informiert werden sollten.

Zusammenfassung

  • Bilaterale, primär neurodegenerative Netzhauterkrankung mit sekundären vaskulären Veränderungen
  • Langsam-progredienter Verlauf
  • Multifaktoriell bedingte, komplexe Erkrankung
  • Mittleres Erkrankungsalter bei Erstdiagnose: 55.-59. Lebensjahr; beide Geschlechter in etwa gleichem Maße betroffen
  • Epizentrum der Erkrankung temporal der Fovea
  • Veränderungen streng begrenzt auf „MacTel-Zone“
  • Diagnose anhand der Klinik und bildgebenden Diagnostik: Funduskopie, OCT, Fundusautofluoreszenz, Fluoreszenzangiografie
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