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Die Geburtshilfe
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Publiziert am: 06.03.2024

Ersttrimester-Klinik zum Zeitpunkt 11–13+6 Schwangerschaftswochen: Screening, Risikoberechnung und Management

Verfasst von: Karl Oliver Kagan, Markus Hoopmann, Tilo Burkhardt und Constantin von Kaisenberg
Bei 11–13+6 Schwangerschaftswochen können zahlreiche Schwangerschaftskomplikationen erkannt werden.
Fester Bestandteil der Untersuchung ist die Suche nach Fehlbildungen und Chromosomenstörungen sowie nach Präeklampsie und der fetalen Wachstumsrestriktion.
Aktuelle Forschungsansätze verfolgen die Möglichkeit, eine abnormal invasive Plazenta bzw. das Plazenta-accreta-Spektrum sowie Vasa praevia und Insertio velamentosa erkennen zu können.
Zukünftig werden potenziell auch die Suche nach einer Glukosestoffwechselstörung und die Prädiktion einer Frühgeburt möglich sein.
Für einen Teil der Probleme existieren im ersten Trimenon Lösungsansätze. Dies schließt eine eingehende Beratung über die entsprechende Komplikation sowie die Möglichkeit der Prävention und/oder Intervention ein. Das spätere Auftreten von Komplikationen kann so zeitlich verzögert und in der Häufigkeit stark verringert werden. Dadurch wird das Ersttrimester-Screening für die Planung der Schwangerschaftsbetreuung, Prävention und Intervalle der Follow-up-Untersuchungen unverzichtbar (individualisierte Schwangerenvorsorge).
Ist keine Therapie verfügbar bzw. wird ein Schwangerschaftsabbruch erwogen, kann dieser mit viel niedrigeren Komplikationsraten als im zweiten Trimenon durchgeführt werden.
In den meisten Fällen sind weiterführende Untersuchungen nicht erforderlich, sodass das Ersttrimester-Screening zur Beruhigung der Eltern beiträgt.
Eine erneute Untersuchung um 20 Schwangerschaftswochen zur Vervollständigung der Fehlbildungsdiagnostik wird empfohlen.